Insolvenz
Die Gipro GmbH in Peggau eröffnet ein Sanierungsverfahren

Hohe Materialkosten, verzögerte Lieferketten und mehr zwangen das Unternehmen aus Peggau 2022 in die Knie. | Foto: Marco2811
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  • Hohe Materialkosten, verzögerte Lieferketten und mehr zwangen das Unternehmen aus Peggau 2022 in die Knie.
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Wie der Kreditschutzverband von 1870 (kurz: KSV1870) mitteilt, eröffnet die Gipro GmbH mit Sitz in Peggau ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz. Unerwartete Mehrkosten bei den Materialien sind mitunter der Grund.

PEGGAU/GRAZ. Egal, wo man ist, das Produkt, das von der Gipro GmbH kommt, kennt jede und jeder: Das Unternehmen entwickelt und produziert automatisierte Fertigungsverfahren für Isolatoren in Groß- und Kleinserien, je nach Kundinnen- beziehungsweise Kundenwunsch. Neben den Isolatoren werden auch Sensoren mit Gießharz überzogen. Die Produkte werden etwa in der Bahntechnik, in der Hochspannung oder bei Kabelanschlusstechniken verwendet.
 

Insolvenzursachen laut Schuldnerangaben

Die Antragstellerin hat in den Geschäftsjahren 2019/2020 noch einen Gewinn erzielt – das Jahr 2022 gilt jedoch als entscheidender Wendepunkt im Unternehmen. In diesem Jahr sind mehrere Faktoren zusammengetroffen, wie die völlig unerwartete Höhe der Materialkosten, welche aufgrund langfristiger Verträge mit den Abnehmern nicht dem Kundinnen und Kunden weitergegeben werden konnten. Aufgrund der Unsicherheit in den Lieferketten kam es auch zu unerwarteten Rückgängen bei Bestelleingängen. Diese Umstände führten dazu, dass 2022 ein Verlust erzielt wurde. Letztlich konnten Gespräche mit finanzierenden Stellen nicht positiv finalisiert werden.

Die Produkte der Gipro GmbH lassen sich überall finden. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Die Produkte der Gipro GmbH lassen sich überall finden.
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Das schuldnerische Unternehmen strebt die Fortführung des Unternehmens an und will umstrukturieren. Etwa, indem ein Zwei-Schichtbetrieb den bisherigen Drei-Schichtbetrieb ablöst. Der bestellte Insolvenzverwalter wird das Ansinnen der Antragstellerin zu prüfen
haben, ohne dass ein weiterer Ausfall für die Gläubigerinnen und Gläubiger droht. Die Sanierungsplan-, besondere Prüfungs- und Schlussrechnungstagsatzung wurde für den 4. April anberaumt. 110 Dienstnehmerinnen beziehungsweise -nehmer sind betroffen, 84 Gläubigerinnen und Gläubiger.

Auszeichnung für Klimaschutz

Für umweltrelevante Reduktionen des Energiebedarfs mit hohem CO2-Einsparungseffekt erhielt Gipro bereits eine KlimaAktiv-Auszeichnungen durch das Österreichische Bundesministerium für Umwelt. KlimaAktiv ist eine langjährige Initiative der österreichischen Bundesregierung, die sowohl beratend als auch anerkennend für Leistungen von Unternehmen und Kommunen im aktiven Klimaschutz tätig ist.

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