Erfolgsstory: Malli baute 2.200 Häuser

Im Unternehmer-Interview: Otmar Malli, der mit 70
Mitarbeitern jährlich 100 Häuser baut.
WOCHE: Gleich vorweg: Was unterscheidet Malli Bau von anderen Bauunternehmen?
Otmar Malli: Wir bauen Ziegelfertighäuser. Die Wände werden dabei im Betrieb vorproduziert.
Was ist der Vorteil dabei?
Die Vorfertigung der Innen- und Außenwände für ein 120 Quadratmeter großes Haus dauert mit unserer Ziegelmauer-Maschine eineinhalb Tage, drei Tage später sind die Wände in der Halle ausgetrocknet. Wir produzieren im Zweischichtbetrieb ohne Winterpause durch.
Woher stammt das Material für Ihre Massivhäuser?
Das ist eine steirische Lösung, worauf wir stolz sind. Die Ziegel kommen von Comelli, gebrannt aus Vulkanland-Erde. Das Holz beziehen wir aus Hitzendorf.
Wie viele Häuser werden pro Jahr gebaut?
Dank unserer in Österreich einzigartigen Ziegelmauer-Maschine sind es mehr als 100 Einfamilienhäuser. Einst haben wir mit der herkömmlichen Methode 30 Häuser im Jahr gebaut. Diese Zahl haben wir heuer schon Ende März erreicht.
Der Einsatz dieser Maschine hat sich also gelohnt?
Als wir 2004 angefangen haben, gab es viele negative Stimmen. Die meisten Kritiker sind heute gar nicht mehr im Geschäft.
Das Malli-Bau-Angebot umfasst mehr als den Rohbau?
Bei uns gibt es die Komplettlösung. Wenn gewünscht, inklusive Grundstück. Das Haus zum Fixpreis mit fixem Fertigstellungstermin. Schlüsselfertig. Zu besichtigen etwa im Musterhauspark im Center West.
Und da gab es noch nie Verspätungen?
Nein! Wir haben bisher etwa 2.200 Häuser gebaut und arbeiten bei Bedarf Tag und Nacht, um fertig zu werden. Das ist eine Ehrensache für das Familienunternehmen Malli.
Nach 2.200 Objekten: Wohin geht der Trend?
Die Häuser werden kleiner, gehen Richtung 100 Quadratmeter Wohnfläche.
Wie trägt Malli Bau dem Trend Rechnung?
Etwa mit dem Microloft 71, einem 71 Quadratmeter großen Haus, an dessen Planung übrigens auch Andreas Gabalier mitgewirkt hat.
Noch ein Wort zur “Zenerie“?
2012 haben wir über der Produktionshalle eine Ausstellungswelt namens Zenerie errichtet. Dort werden Häuser in allen Details in Szene gesetzt. Zu sehen ist das übrigens jeden ersten Donnerstag im Monat, also auch morgen, ab 18 Uhr. Da kann man zuschauen, wie die Wände wachsen.

Die Malli Baugesellschaft mbH wurde 1992 von Siegfried Malli senior gegründet. 1995 entstand das erste Malli-Musterhaus, 2001 folgte die Übersiedlung nach Pirka. Dort erfolgte mit der Inbetriebnahme der modernsten Ziegelmauer-Maschine Österreichs ein Meilenstein in der Firmengeschichte.
Baumeister Otmar Malli fungiert als Geschäftsführer, Bruder Siegfried hat die Bauleitung inne, und der unermüdliche Siegfried senior, der heuer seinen Siebziger feiert, agiert als graue Eminenz im Hintergrund. Mit 70 Mitarbeitern errichtet Malli Bau aktuell mehr als 100 Häuser pro Jahr.

Bei Otmar Malli dominiert, wenn es der Betrieb zulässt, der Sport. Fixtermin am Montagabend: Eishockey spielen in einer Hobbytruppe mit Freunden, zu denen auch Andreas Gabalier zählt. Ist der Baumeister nicht selbst aktiv, drückt er dem SV Malli Bau Thal – beim Unterliga-Fußballklub ist Malli Obmann-Stellvertreter – die Daumen.
Die Mußestunden werden entweder bei Bootstouren gemeinsam mit Freunden durch die kroatischen Kornaten oder auf der Teichalm verbracht. Von dort stammt nämlich Gattin Eva, und ebendort können die Mallis so richtig abschalten.