Kathrin Zenker: "Ich bin mit Weitzer Parkett aufgewachsen"

Kathrin Zenker (vorm. Wesonig) im WOCHE Tischgespräch mit WOCHE Redakteur Johannes Häusler.
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Kathrin Zenker ist eine der fünf Geschäftsführer von Weitzer Parkett. Nachdem sie sich bei Swarovski in Tirol und London ihre Sporen verdient hat, kehrte sie in die Heimat und das Familienunternehmen in Naas bei Weiz zurück.

Worin liegt Ihrer Meinung nach seit so vielen Jahren der Erfolg von Weitzer Parkett? Kathrin Zenker: „Unser Unternehmen gibt es bereits seit sieben Generationen. Vorausdenken war allen immer wichtig, das bedeutet, für die nächsten etwas Positives zu hinterlassen und damit den Erfolg langfristig zu sichern. Daher wurde immer großen Wert auf langfristige Investitionen und Innovation gelegt und nicht einfach nur auf kurzfristigen Gewinn. Unsere Mitarbeiter sind ein wesentlicher Teil unserer Stärke. Sie bringen sich ein und helfen dabei mit, Weitzer Parkett weiter zu entwickeln. Wir sind sehr stolz auf unser Team!“

Worauf ist Weitzer Parkett sonst noch stolz? „Ein Meilenstein in unserer nachhaltigen Orientierung war sicher, dass wir vor knapp 30 Jahren als erstes privates Unternehmen in Österreich ein öffentliches Gebäude mit Fernwärme versorgt haben, das Weizer Schwimmbad. Heute speisen wir mit der Weitzer Ökoenergie zwei Drittel von Weiz mit erneuerbarer, umweltfreundlicher Energie.“

Wie sehen Sie die Zukunft des Standortes Weiz bzw. Naas? „Wir produzieren ausschließlich in Weiz und Güssing, das ist sehr wichtig für uns. Den Rohstoff Holz beziehen wir zur einen Hälfte aus Österreich, die andere aus einem Umkreis von 250 Kilometern. Regionalität ist uns einfach wichtig, ergibt aber natürlich auch einen höheren Kostendruck. Wir versuchen auf jeden Fall alles, unserer Verantwortung der Region gegenüber gerecht zu werden und den Standort Naas weiterhin zu sichern. Erfreulicherweise achten qualitätsbewusste Kunden immer stärker auf die Herkunft, besonders bei Parkett.

Wollten Sie eigentlich immer schon in das Unternehmen Ihrer Eltern einsteigen?„Ich bin mit Weitzer Parkett aufgewachsen und schon mit meinem Opa als Kind immer am Firmengelände spazieren gegangen. Das Unternehmen ist Teil der Familie und mir war schon immer klar, dass ich es irgendwann mitgestalten möchte. Wichtig war mir nur, dass ich vorher genügend Erfahrung sammeln kann. Dazu hatte ich bei Swarovski in Tirol und London Gelegenheit.“

Welche Aufgaben haben Sie über? „Ich bin für die Bereiche Marketing, Innovation und Produktmanagement zuständig. Das ist genau meins, meine große Begeisterung, innovative Produkte am Markt zu platzieren.“

Und was machen Sie, wenn Sie gerade nicht ein Unternehmen leiten? „Also meine zweite große Freude ist Yoga, ich bin ja ausgebildete Yoga-Lehrerin. Denn irgendwann einmal hatte ich die Idee, ich müsse alleine Indien bereisen. Das war eine meiner spannendsten Erfahrungen.“

Sie sind Teil einer der prominentesten und wichtigsten unternehmerischen Familien der Stadt Weiz und der Region. Wie fühlt sich die Verantwortung an, für den weiteren Erfolg eines Traditionsunternehmens verantwortlich zu sein? „Das habe ich noch gar nie so betrachtet. Aber ja, man steigt in große Fußstapfen. Es ist toll, ein großes und funktionierendes Unternehmen übernehmen zu dürfen. Der Druck kanalisiert sich letztendlich in der Bestrebung, den Betrieb, die eigene Marke weiter zu führen beziehungsweise noch besser zu machen und das Familienerbe in die Zukunft zu tragen.“

Frage zur Gender-Thematik: Wie erleben Sie es als Frau, ein Unternehmen zu leiten? „Die Branche insgesamt ist schon männerdominiert. Aber bei uns sind drei von fünf Geschäftsführern Frauen und auch im Team sind 40 bis 50 Prozent Frauen. Darauf sind wir sicherlich stolz. Weder Geschlecht noch Alter noch Herkunft sollten eine Rolle spielen, denn auf die Leistung kommt es an. Gerade die Mischung bringt das beste Ergebnis. Ich würde aber schon sagen: Frauen sind stark im Vormarsch, und das ist gut so!“

Sind seit kurzem verheiratet und tragen jetzt den Namen Zenker. Wie haben Sie sich kennen gelernt? „Georg und ich haben uns im Studium kennen gelernt. Unsere Wege hatten sich dann getrennt als ich nach Tirol ging. Wir waren aber über unseren Freundeskreis und all die Jahre immer wieder in Kontakt. Als ich dann zurück nach Graz kam, hat es schnell wieder gefunkt.“

Familienplanung und gleichzeitig Karriere? Ist das 2015 für Frauen in Führungspositionen machbar? „Das zu tun, was ich gerne tue, ist für mich Karriere. Familie ist das wichtigste im Leben. Ich finde es wichtig, dass das in einem Unternehmen auch möglich ist.“

Word Rap – Kathrin Zenken über …

… Holz: Eiche, die derzeit beliebteste Holzart bei Parkettböden

… Erfolg: glücklich zu sein

… Reisen: meine große Begeisterung

… Familie: das wichtigste im Leben

… Sport: Bewegung, in der Natur zu sein

… Lieblingsfarbe: blau

… Absolutes No-Go: Unehrlichkeit

… Lieblingsbuch- oder Film: ganz schwer, kann mich nie auf eines festlegen

… Das beeindruckt mich: sein Leben so zu gestalten, dass man einen besseren Ort hinterlässt

Biographie Kathrin Zenker

Geboren: Juli 1982,

Eltern: Angelika & Manfred Wesonig

Geschwister: Michael Wesonig

Ausbildung: Marketing und Sales, FH Campus 02

Hobbys: Yoga, Reisen und so viel Zeit als möglich in der Südsteiermark zu verbringen.

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