Was ein Praktikant alles darf und muss

Foto: bilderbox
4Bilder

Was sind Pflichtpraktikanten?
Rockenschaub: In Lehre und Rechtsprechung verwendet man den Begriff „Pflichtpraktikant“ für Beschäftigte, die die praktische Tätigkeit in Ergänzung zu einer theoretischen Ausbildung ausüben müssen.
Die Schüler sind verpflichtet, das Praktikum in der vorgegebenen Zeit abzulegen. Das Praktikum kann als Arbeitsverhältnis oder als Volontariat erfolgen.
Welche Arbeiten dürfen verrichtet werden, welche nicht?
Das sollte im Vorhinein in einem Praktikantenvertrag vereinbart werden. Verboten für Praktikanten unter 18 sind Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen und Arbeitsmitteln oder Arbeiten unter physischen Belastungen wie etwa schweres Heben oder Tragen.
Muss ein Pflichtpraktikant für die Arbeit bezahlt werden?
Da es sich beim Pflichtpraktikum in der Regel um ein Arbeitsverhältnis handelt, besteht Anspruch auf Entgelt. Wie viel man für seine Tätigkeit bekommt, ist in den meisten Branchen im Kollektivvertrag festgelegt.
Wie viele Stunden muss/ darf ein Pflichtpraktikant arbeiten?
Das Ausmaß beziehungsweise die Stundenanzahl der Praktika ist in den jeweiligen Lehr- und Studienplänen geregelt. Ist der Praktikant noch minderjährig, darf er höchstens acht Stunden pro Tag und somit 40 Stunden in der Woche zu Arbeitsleistungen herangezogen werden.
Dürfen Praktikanten Überstunden machen?
Minderjährige Praktikanten dürfen grundsätzlich nicht zu Überstundenleistungen herangezogen werden.
Wohin können sich Praktikanten wenden, wenn es Probleme in der Firma gibt?
Sollte es zu Problemen im Praktikumsbetrieb kommen, steht die AK unter der Nummer 057799 für Auskünfte zur Verfügung.
Welche Probleme sind das?
In den meisten Fällen geht es um nicht bezahlte Überstunden und die Entlohnung. Zu Problemen kommt es auch immer wieder, wenn wesentliche Vertragsinhalte nicht eingehalten werden. Wichtig ist, tägliche Aufzeichnungen über die geleisteten Stunden aber auch über die verrichteten Tätigkeiten zu führen.

Die Unterscheidung

Volontär ist, wer in einem Betrieb die dort bestehenden maschinellen oder sonstigen Einrichtungen freiwillig kennenlernen will und sich gewisse praktische Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen darf und zwar in beiderseitiger Ungebundenheit und in der Regel auch unentgeltlich. Ein Volontariat ist kein Arbeitsverhältnis sondern ein reines Ausbildungsverhältnis.
Mit Pflichtpraktikant sind ausschließlich Schüler und Studenten gemeint, die eine im Rahmen des Lehrplanes bzw. der Studienordnung vorgeschriebene praktische Tätigkeit verrichten müssen. In der Regel handelt es sich dabei um ein Arbeitsverhältnis.
Der „Ferialarbeitnehmer“ arbeitet freiwillig in den Ferien in einem Betrieb, um Geld zu verdienen. Dabei handelt es sich um Arbeitsverhältnisse, welche erst ab Vollendung des 15. Lebensjahres und Vollendung der Schulpflicht eingegangen werden dürfen.

Nachgefragt bei ...

Christopher Elstner,
Ferialpraktikant Salomon Automation

Was gefällt Ihnen besonders am Praktikum?
Ich wurde sofort gut aufgenommen im Team. Ich fühle mich bei Salomon Automation sehr wohl.
Welche Aufgaben haben Sie zu bewältigen?
Ich war die letzten zehn Tage im Außendienst in Bingen (Deutschland) im Einsatz. Dort wurde von unserem Team ein automatisiertes Lager in Betrieb genommen. Das war sehr lässig.
Das ist schon etwas Besonderes, wenn man als Praktikant gleich zu einer Inbetriebnahme mit darf.

Drei Fragen an ...

Stefan Mark,
Abteilungsleiter bei Salomon Automation

Welche Bedeutung haben Ferialpraktikanten?
Gerade in der Urlaubszeit übernehmen sie unterstützende Tätigkeiten in der Projektplanung und beim Kunden vor Ort.
Was kann man einem Praktikanten zumuten?
Das hängt stark von Alter, Persönlichkeit und Ausbildung des Betreffenden ab. Bei uns dürfen Praktikanten überall mithelfen und sind nicht fürs Kopieren und Kaffeekochen zuständig.
Der Ferialjob als Karrieresprungbrett?
Bei uns in der Abteilung sind vier Mitarbeiter, die als Ferialpraktikanten bei uns begonnen haben.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bei der Planung wurde Wert auf lichtdurchflutete Räume, eine sinnvolle Raumaufteilung und moderne Optik gelegt. | Foto: Edith Ertl
4

16 neue Wohneinheiten in Raaba
Hier fühlt man sich gleich daheim

Daheim Immo errichtete 16 geförderte Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise und im Rahmen eines Bauherrenmodells“(Immobilienbeteiligungsmodell) in Raaba-Grambach. RAABA-GRAMBACH. Im Rahmen einer Assanierung wurden auf einer Grundfläche von 3.731 Quadratmeter drei Gebäude mit insgesamt 16 geförderten Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise gebaut, um den zukünftigen Mietern eine hervorragende und leistbare Wohn- und Raumqualität bieten zu können und langfristig für Mieter und Investoren einen...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.