Gratkorn: Verkehrsunfälle haben sich verdoppelt
Eine aktuelle Verkehrsstatistik zeigt auf, dass sich in Gratkorn die Unfälle häufen.
Baustellen, Sperren, Staus: Wer täglich durch Gratkorn muss, braucht oft jede Menge Geduld. Während man sich im Nervenkrieg durch die Straßen kämpft, ist jedoch äußerste Vor- und Rücksicht geboten. Hans Preitler, Gratkorns Obmann für Umwelt und Verkehr, hat nun die aktuelle Verkehrsstatistik vorgelegt. Und die ist erschreckend.
22 Unfälle mehr
In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit hat Preitler auf eigene Initiative Bilanz gezogen: Die Anzahl der schweren Unfälle mit Personenschaden hat sich im Vergleich zum Zeitraum 2009 bis 2011 sowie 2012 bis 2014 entlang des Straßenzugs Grazer Straße/Brucker Straße verdoppelt (von 21 auf 43 Unfälle); die Unfälle mit Radfahrern haben sich gar vervierfacht. Mit mehr als 14 Unfällen sei die Anzahl sogar höher als jene in der Grazer Plüddemanngasse, so Preitler. Wobei etwa 26.000 Fahrzeuge pro Tag die Plüddemanngasse, und nur gut die Hälfte davon die sogenannte Duchzugsstraße in Gratkorn befahren. Wegen der Unfallhäufigkeit hat man in Graz erst kürzlich mit aufwändigen Umbaumaßnahmen für mehr Sicherheit gesorgt.
Woran liegt es, dass sich so viele Unfälle ereignen? Oft sei es eine Mischung aus Rücksichtslosigkeit oder – im Gegenteil – übertriebener Behutsamkeit, Unsicherheit und Unaufmerksamkeit, meint Preitler. Ermittelt wird die Unfallhäufigkeit u. a. durch das laufende Erfassen der Gefahrenstellen oder durch das Beobachten der Unfallentwicklung mithilfe der Exekutive.
Ursache und Lösung
Das Problem sei zwar erkannt, die Umsetzung von Lösungen allerdings ein schwieriges Unterfangen. Und das seit langer Zeit, denn das 2012 beschlossene Verkehrskonzept hätte ein eigenes Verkehrssicherheitsmanagement erfordert, das vom ehemaligen Gemeinderat unter Ex-Bürgermeister Ernest Kupfer aber nicht umgesetzt wurde. Unter dem amtierenden Bürgermeister Helmut Weber wurde daher erneut vorgeschlagen, zu handeln. Doch der Vorstoß wurde abgelehnt. Das Problem sei eine Kostenfrage, die aktuellen Zahlen und die Entwicklungen seien der Gemeinde nicht bekannt. die Forderung nach Lösungen, damit Unfälle mit Personenschaden vermindert werden, läuft daher im Moment ins Leere. "Vielleicht hilft ein Bürgerbeteiligungsprozess, um das Thema Verkehrssicherheit ordentlich in Gang zu bringen", so Preitler.
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