Expertentipp: Mutter macht sich Sorgen

"Liebe Frau Lanz, ich bin 37 Jahre alt und seit drei Jahren geschieden. Bislang haben mein Mann und ich miteinander gut für unsere 14-jährige Tochter sorgen können, aber seit einem halben Jahr ist alles anders. Mein Ex hat eine Freundin und seither kommt meine Tochter aufgehetzt von den Wochenendaufenthalten bei den beiden zurück. Sie ist jetzt zu Hause immer mürrischer und frech und ihre Schulnoten werden auch immer schlechter. Ich mache mir Sorgen, was soll ich tun?"

Kein Kind, kein Erwachsener

Lanz, die viele derartige Sorgen im Laufe ihrer Tätigkeiten erlebt hat, gibt folgenden Rat:

"Liebe Frau Carina. Mit ihren 14 Jahren befindet sich ihre Tochter in der Pubertät. Das ist eine Durchgangsphase. Sie ist noch nicht erwachsen, aber auch kein kleines Kind mehr. Die Jugendlichen sollen und wollen auch Verantwortung übernehmen, sehen sich dabei von uns Erwachsenen überfordert.

Sie sollten auch in sich hineinhören und hinterfragen, ob Ihre Beziehung mit dem Ex-Mann wirklich gut geklärt ist und ob es Sie stört, dass der Vater Ihrer Tochter jetzt eine neue Partnerin hat. Machen Sie ihrer Tochter keinen Stress, keine Vorwürfe, schenken Sie ihr Vertrauen und bleiben Sie im Gespräch. Versuchen Sie vielmehr zuzuhören, ohne das Mädchen auszufragen. Sprechen Sie nach Möglichkeit auch mit dem Vater Ihrer Tochter. Auch da gilt es, keine Vorwürfe zu erheben.

Schließlich muss die gemeinsame Sorge um das Wohlergehen eurer Tochter im Vordergrund stehen. Vielleicht können Sie sich noch an Ihrer eigene Pubertät erinnern."

Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330; Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel

Die WOCHE-Expertin Anna Katharina Lanz zu "Lieber 'Happy Beginning' statt 'Happy End'!"