Mursteg: Uneinigkeit bei Sanierungsplan

Foto: Privat

Gratkorn/Gratwein-Straßengel. "Hier muss ohne Verzögerung gehandelt werden", waren sich die Gemeinderäte Sandra Krautwaschl und Martin Holzer Ende März über eine sofortige Sanierung des Murstegs, der die Gemeinden Gratwein-Straßengel und Gratkorn verbindet, einig (die WOCHE hat berichtet). Denn die Aufgänge sind in einem maroden Zustand. Jetzt kommt Bewegung ins Spiel. Und: Der Mursteg ist nicht die einzige Brücke, über die im Moment gesprochen wird.

Preiserhebung für Sanierung

Während die Unterkonstruktion dem Wasserverband gehört, liegen Steg und Aufstiege in den Händen der Gemeinden. Sprich, wenn diese saniert werden sollen, obliegt das der jeweiligen Gemeinde Gratkorn oder Gratwein-Straßengel. Von der Gratkorner Seite aus, so Holzer, gibt es die Info, dass der Aufstieg abgerissen und ein neuer gebaut werden soll. "Bei der letzten Ausschusssitzung kam man überein, dass ein Plan her muss. Eine Woche später war von diesem keine Rede mehr", erzählt er. Gratkorns Vizebürgermeister Günther Bauer aber lässt mitteilen, dass über eine Preiserhebung für eine Sanierung gesprochen wird – zumindest auf einer Seite.

Lösung mit dem Radverkehr

Gratwein-Straßengels Bürgermeister Harald Mulle blickt hingegen ein Stück weiter in die Zukunft. Obwohl der Mursteg ursprünglich nicht als Radbrücke gedacht war, soll im Rahmen des Radverkehrskonzeptes genau überprüft werden, wie die 750 Menschen, die sie täglich überqueren – vor allem aber auch die rund 400 Radfahrer –, diese optimal nutzen können. "Wir sind für sinnvolle Lösungen. Wenn die Brücke im Zuge des Radverkehrskonzeptes saniert und dann von den Radfahrern problemlos befahren wird, gibt es eine entsprechende Förderung von bis zu 70 Prozent dafür", sagt Mulle. Es wäre daher weder ratsam, so der Bürgermeister, jetzt Geld zu investieren, wenn in Kürze eine immense Ersparnis möglich ist, noch über Details statt dem großen Ganzen zu sprechen.

Knackpunkt Kraftwerksbau

Das betrifft vor allem das Thema Barrierefreiheit. "Ich verstehe den Unmut, auch innerhalb der Gemeinderäte. Es wird ja echt schon lange darüber gesprochen. Aber es muss ein ausgearbeiteter Plan her. Einfach drauf los geht nicht", sagt Gratwein-Straßengels Verkehrsausschussobmann Christoph Stangl. Würde der Mursteg rein unter dem Aspekt der Behindertengerechtigkeit saniert werden, würde die Förderung wegfallen, lässt er wissen. "Deshalb ist es ratsam, auf das Radverkehrskonzept, das im Sommer beschlossen wird, zu warten."
Ein weiterer Knackpunkt in Sachen Sanierung bleibt ohnehin das seit Jahren geplante Kraftwerk im Süden. "Es gibt bereits eine Zusage, dass heuer beschlossen wird, ob gebaut wird oder nicht", so Stangl. "Mit dieser Zu- oder Absage lässt sich dann arbeiten." Gemeint ist damit vor allem Holzers Forderung nach einer Rampe; mit einem Kraftwerk könnte sich der Wasserstand ändern, weshalb vorzeitige Pläne wieder verworfen werden müssten.

Neue Brücke Richtung Sappi

Weitaus spruchreifer sieht es mittlerweile bei der Planung einer neuen Brücke mitsamt Radweg Richtung Sappi Gratkorn aus. Finanziert wird diese vom Land Steiermark und den Gemeinden. "Die Sappi braucht die Nordverbindung. Zwischen der Autobrücke und der alten Sappi-Brücke wird eine neue entstehen, die für Radfahrer geeignet ist", sagt Stangl.

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