"Definitiv weniger Erdbeeren"
Der Frost im April hat den Erdbeeren nun schon zum zweiten Mal enormen Schaden zugefügt.
Für Erdbeerbauern waren die vergangenen beiden Jahre keine allzu guten. Haben doch verspätete Frostnächte für zum Teil massive Ausfälle gesorgt. Einer, der ein Lied davon singen kann, ist Johann Mellacher. Der Landwirt, der Erdbeerfelder in Feldkirchen und Graz-Puntigam betreibt, hatte bereits im Vorjahr nur wenig Ertrag aus den Beeren. "Wir haben heuer eine Blattschädigung von 75 bis 80 Prozent. Das wirkt sich natürlich auf die Frucht aus", so Mellacher. Den Feldkirchner Landwirt trifft es in diesem Jahr bereits zum dritten Mal. "Im Vorjahr hatten wir auch mit dem Frost zu kämpfen und vor zwei Jahren hat der Hagel zugeschlagen." Beginnt die Erdbeer-Saison sonst meist schon Ende Mai, wird heuer erste Mitte Juni gestartet.
"Die Saison wird kurz werden und startet mit Mitte Juni bei uns heuer später", sagt Mellacher. Und obwohl die letzten drei Saisonen eher zum Vergessen waren, blickt der Bauer positiv in die Zukunft. "Wir werden wieder neu pflanzen und auf widerstandsfähige Sorten ausweichen." Dem Frost ausgewichen sind die Landwirte in der Steiermark teils mittels Frostschutzmaßnahmen, die getroffen wurden.
"Steiermarkweit haben wir einen Ausfall von 50 bis 60 Prozent, weil teilweise Frostschutzmaßnahmen getroffen wurden. Auch die Versicherungsquote ist seit dem Vorjahr höher geworden", erklärt Beerenobst-Berater Manfred Wiesenhofer von der Landwirtschaftskammer Steiermark. Vor allem bei Selbstpflückbetrieben sind die Ausfälle groß, weil es dort weniger Möglichkeiten zum Schutz gibt. "Es gibt Betriebe, die fünf Mal frostberegnet haben. Bei minus sechs Grad am 21. April hat das wenig geholfen", so Wiesenhofer. Auch mit Frostschutzmaßnahmen gibt es Ausfälle bis zu 20 Prozent. Eine Erdbeerschwemme scheint es heuer in der Steiermark aufgrund der kalten Nächte im April deshalb nicht zu geben. "Es gibt heuer definitiv weniger Erdbeeren."
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