Millioneninvestition bei Sappi Gratkorn
Sappi investiert in das Werk Gratkorn 30 Millionen Euro. Die Papiermaschine 9 (PM 9) wird auf den aktuellen Stand der Technik aufgerüstet und damit die Wettbewerbsposition des Standortes gestärkt.
Vor 31 Jahren wurde die PM 9 als eine der damals modernsten Papiermaschinen in Betrieb genommen, 1997 folgte die große Schwester PM 11. In beide Papiermaschinen wurde in den letzten Jahrzehnten mehrmals investiert, erst kürzlich in die PM 11, für deren Umbau die Firma Valmet an Bord geholt wurde. Valmet ist ein international tätiges Unternehmen für die Entwicklung von Technologien in der Papier-, Zellstoff- und Energieindustrie. Der finnische Konzern kommt auch bei der PM 9 zum Zug. Ziel des Projektes ist es, neben dem Austausch von technischen Komponenten, die Papierherstellung mit einem verringerten Energiebedarf zu betreiben. Neben dem Umwelteffekt soll die Optimierung der Rohstoffe zur Senkung der Produktionskosten beitragen und die Ausschußqote weiter reduziert werden. An eine Erhöhung der Produktion sei vorerst nicht gedacht, wenngleich die Maßnahmen naturgemäß zu einer höheren Produktivität führen.
Realisiert werden soll der Umbau im ersten Halbjahr 2019. „Es sind ausschließlich Montagearbeiten, die in geschlossenen Hallen stattfinden, nach außen hin wird man kaum etwas merken“, sagt Sappi Gratkorn-Geschäftsführer Dr. Max Oberhumer. Das gute Einvernehmen mit den Anrainern ist dem Gratkorner Traditionsbetrieb ein großes Anliegen. In Gratkorn werden mit 1.240 Beschäftigten jährlich rund 990.000 Tonnen hochwertige Papiere erzeugt, die weltweit beim Druck von Magazinen, Katalogen, Bücher und hochwertiger Druckwerbung zum Einsatz kommen. An der PM 9 werden Papiere im Flächengewichtsbereich von 90 – 115 g hergestellt, höhere Grammaturen laufen an der PM 11.
Technisch wird mit dieser Investition die PM 9 State of the Art und dürfte in ihrer Wettbewerbsfähigkeit weltweit in den vorderen Rängen liegen. Auch in der zur Heinzel-Gruppe zählenden obersteirischen Zellstoff Pöls wird kräftig investiert. Dort soll von der ANDRITZ AG eine Papiermaschine gebaut werden. Sie steht nicht in Konkurrenz zu Sappi, weil in Pöls Kraftpapier erzeugt wird. Aufhorchen lassen die Investitionen der Papierindustrie dennoch, gilt doch seit jeher der Mehrverbrauch an Papier und Karton als Indikator für einen Wirtschaftsaufschwung. „Das ist richtig“, bestätigt Oberhumer, „die Papierindustrie gilt als Frühindikator für konjunkturelle Entwicklungen“. Im Verpackungsbereich verzeichnet die Papierindustrie Zuwächse, im graphischen Bereich (hochwertige Papiere), der in Konkurrenz zu E-paper und E-books steht, zeichnet sich eine positive Stabilisierung ab. „Wir haben eine über Monate hinaus gute Auslastung“, freut sich Oberhumer. Das Unternehmen hat auch eine Vorreiterrolle in der Lehrlingsausbildung, im Herbst sollen 24 künftige Facharbeiter bei Sappi Gratkorn ihre Ausbildung starten.
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