Klimaneutrales Sanieren
Grazer Gebäude fungiert als Reallabor
Ein kürzlich gestartetes Projekt erklärt ein Wohnobjekt im Grazer Bezirk Ries zum Testlabor, das umfassend saniert wird. Am Ende der Bauarbeiten soll Klimaneutralität erreicht werden, der Weg dorthin wird gemeinschaftlich, auch unter Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner, bestritten.
GRAZ. Die Energiewende zu meistern, so lautet wohl eines der wichtigsten Gebote der Stunde. Von besonders großer Bedeutung für die Erreichung dieser Zielsetzung ist der Bereich Wohnen, in dem unter anderem mit umfassenden Sanierungen ein bedeutsamer Beitrag geleistet werden kann.
In einem neuen Projekt der Österreichischen Wohnbaugenossenschaft (ÖWG), das in Kooperation mit dem StadtLABOR und dem Institut für Nachhaltige Technologien (AEE) umgesetzt wird, soll daher für ein Bestandsobjekt in der Grazer Billrothgasse ein umfassendes, klimaneutrales Sanierungskonzept entwickelt und verwirklicht werden. Das gewählte Gebäude gilt ohnehin als sanierungsbedürftig, hat darüber hinaus aber auch insofern Potenzial, als es aufgestockt werden und man damit nachverdichten könnte.
Direkte Beteiligung ermöglichen
Das Besondere an diesem Projekt ist nun einerseits, dass auch die Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden werden und in die Rolle von Ideenbringer schlüpfen können. Dementsprechend geht es nicht nur um die Umsetzung energetisch-technischer Innovationen, sondern außerdem um eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung dahingehend, wie klimaschützende Maßnahmen in das alltägliche Verhalten integriert werden können.
Darüber hinaus will man den Einwohnerinnen und Einwohnern auch ermöglichen, eigene Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Auf diese Weise sollen sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, die beispielsweise die Gestaltung von Gemeinschaftsräumen oder Freiflächen betreffen. Zudem wird die Sanierung auch eine deutliche Senkung der Betriebskosten zur Folge haben.
Reallabor für Innovationen
Aber nicht nur diese Beteiligungsmöglichkeit stellt ein Herzstück des Projekts dar, weil das Gebäude außerdem als Testlabor betrachtet wird. Demnach soll das Objekt wie ein Reallabor funktionieren, in dem Innovationen ausprobiert werden, auf die unmittelbares Feedback gegeben werden kann. Beispielhaft für mögliche Instrumente, die auf diese Weise getestet und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert werden könnten, nennt Barbara Hammerl vom StadtLABOR etwa Apps für die Nachbarschaftshilfe oder Systeme zur Fassadenbegrünung.
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