Tipps für den Osterputz
Warum es der Osterhase gar nicht zu steril mag

Hast du den Osterputz schon hinter dir? Falls nicht: Zu sauber ist gar nicht gesund, also Putzen mit Maß und Ziel ist angesagt. | Foto: Panthermedia
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Im Frühjahr ist der Osterputz angesagt. Warum es aber gar nicht zu steril im eigenen Heim sein soll und warum die Klobrille oft sauberer als die eigene Computertastatur ist, erklären Expert:innen der Med Uni Graz. 

STEIERMARK. Mit den bunten Frühlingsblühern kommt bei vielen auch die Lust auf, die eigenen vier Wände wieder auf Vordermann zu bringen und sich auch die Ecken der Wohnung genauer anzuschauen, die in den tristen Wintermonaten erfolgreich ignoriert wurden. Staubsauger, Putzfetzen und Schwämme scheinen dann wieder wie aus einem tiefen Schlaf zu erwachen. Doch oft wird aus dem Saubermachen ein hygienischer Marathon.

Die Hygiene im eigenen Heim sollte aber auf keinen Fall der eines OP-Saales gleichen, heißt es vonseiten des Diagnostik- und Forschungsinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin der Med Uni Graz. Ganz im Gegenteil: Eine übertriebene Sauberkeit kann sich sogar nachteilig auswirken. So zeigen etwa Studiendaten, dass Kinder, die regelmäßig mit Schmutz in Berührung kommen, seltener an Allergien leiden. Es ist daher keine chemische Grundreinigung nötig, um mit einer geputzten Wohnung angeben zu können. Durchaus sollten die eigenen vier Wände aber einem optischen und olfaktorischen Check standhalten: Wird weder Schmutz noch eine unangenehme Geruchsbelästigung wahrgenommen, ist das Ziel eines hygienischen Osterputzes erfüllt.

Hast du den Osterputz schon erledigt?

Augen auf in Sanitärbereichen und Küche 

Daneben gibt es gewisse "Hochrisikostellen" im Haushalt, denen in puncto Reinigung eine besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden sollte. Als solche sehen die Expert:innen der Med Uni Graz etwa Duschköpfe, Waschbeckenabflüsse oder auch Fugen. Letztere stellen vor allem für Keime und Schimmelpilze ein wahres Paradies dar und sollten daher regelmäßig geputzt werden.

Neben dem Sanitärbereich gilt auch die Küche als kritische Umgebung. Daher empfiehlt Franz Reinthaler von der Forschungseinheit für Umwelthygiene, rohes Fleisch, Eier, Fisch und Geflügel getrennt von anderen Lebensmitteln und mit eigenen Kochutensilien zu verarbeiten. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Kühlschrank als potenzielle Wohlfühloase für Keime und Pilze. Sobald darin etwas zu schimmeln beginnt, sollte gleich der ganze Schrank ausgeräumt und gereinigt werden. Als weitgehend harmlos entpuppt sich dagegen - man möchte es kaum glauben - die Toilette. Tatsächlich weist eine regelmäßig gereinigte Klobrille aber eine wesentlich geringere mikrobielle Belastung auf als die eigene Computertastatur

Riskanter Frühjahrsputz?

Wenn einen die Putzwut erstmal erfasst hat, muss es ja oft schnell gehen. Manchmal liegt aber dennoch in der Ruhe die Kraft, wie ein Blick auf die Unfallstatistik zeigt. Demnach verunfallen jährlich mehr als 23.000 Personen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das größte Gefahrenpotenzial bergen dabei nasse Böden und Aufstiegshilfen, darüber hinaus aber auch scharfe Gegenstände und Zusammenstöße mit Objekten oder Personen.

Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit, rät daher dazu, richtiges Schuhwerk zu tragen, stabile Leitern zu verwenden und von anderen Steighilfen abzusehen. Außerdem sollen herumliegende Gegenstände als potenzielle Stolperfallen vermieden und Kinder bei geöffneten Fenstern stets beaufsichtigt werden. Letztlich ist es auch ratsam, die Arbeit in kleinere Einheiten zu unterteilen, um so Hektik und Stress zu vermeiden. Und manches darf auch einfach liegen bleiben - schließlich wohnen wir nicht in sterilen OP-Sälen. 

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Sauber ist gut, steril aber nicht nötig. Schließlich wohnen wir nicht in einem OP-Saal. | Foto: pixabay
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