Tag des Kusses
Das macht Küssen mit deinem Körper und Psyche

- Küssen ist quasi Sport: Bei einem Kuss werden nämlich bis zu 34 Gesichtsmuskeln bewegt.
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Küssen ist gesund - darüber ist sich die Wissenschaft einig. Doch was geht genau in unserem Körper und unserer Psyche vor, wenn wir uns leidenschaftlich küssen? Wir haben anlässlich des "Tages des Kusses" beim Sexualberater und -Padägogen Aleš Svoboda nachgefragt.
STEIERMARK. Busserl links, Busserl rechts, Busserl auf den Mund: Egal ob der Begrüßungskuss unter Freunden und Verwandten oder der Kuss mit der Partnerin oder dem Partner. Küssen löst in unserem Körper verschiedenste Vorgänge aus, wie der Sexualberater und -Pädagoge Aleš Svoboda erklärt: "Bei einem selbstverständlich gewollten Kuss arbeitet der ganze Körper intensiver. Der Herzschlag wird höher und die Temperatur steigt an und nicht zuletzt werden bei einem Zungenkuss auch Bakterien ausgetauscht."
Küssen ist gut für die Gesundheit
Konkret sind es bis zu 80 Millionen Bakterien, die bei einem Zungenkuss ausgetauscht werden. Passt die Mundhygiene, ist das laut Expertinnen und Experten auch kein Problem für den Körper – im Gegenteil sogar: Denn das eigene Immunsystem wird dabei gestärkt, indem es sich an neue Bakterien gewöhnt.
Außerdem werden die Glückshormone Endorphin und Oxytocin ausgeschüttet, "diese sind bindungsfördernd, reduzieren den Stress und – wenn es um die Intimität geht – sie steigern auch die sexuelle Erregung, also die Lust auf den Partner", erklärt Svoboda. Ein intimer Kuss aktiviert nicht nur den Körper, auch das Wohlbefinden der Küssenden wird gesteigert. "Für viele Menschen ist es auch die höchste Intensität bzw. das intimste Zeichen der Zuneigung der Liebe."
Wenig Beachtung in Therapie und Beratung
Generell nehme laut dem Experten in der Sexualtherapie und Beratung das Thema Küssen noch zu wenig Raum ein: "Das Küssen per se wird meiner Meinung nach ein bisschen vernachlässigt bzw. auch sexualtherapeutisch nicht immer thematisiert, obwohl es sexualmedizinisch nachgewiesen ist, dass es förderlich ist."

- 100.000 Küsse vergeben wir laut Studien im Schnitt im Lauf unseres Lebens.
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Daher sei eine direkte Ansprache seitens der Expertinnen und Experten wichtig, so die Forderung: "Es bleibt auch – genauso wie die Sexualität – als ganzes Phänomen etwas sehr Intimes und Persönliches und an sich ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Paar von sich aus darüber berichtet." Generell sei es in puncto menschlicher Sexualität sehr schwierig, pauschale Aussagen zu treffen, da diese "von A bis Z individuell ist", betont Svoboda.
Kussverhalten lässt Rückschlüsse auf Beziehung zu
Das Kussverhalten eines Paares lasse auch Rückschlüsse auf die Beziehung zu: "Wenn sich ein Paar zu wenig oder gar nicht küsst, dann können wir mit gewisser Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das die Paardynamik oder auch eine Art der wichtigen partnerschaftlichen Intimität nicht ausreichend erfüllt wird."

- Das Kussverhalten von Paaren kann auch Aufschluss darüber geben, wie gut die Beziehung funktioniert.
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Auch die Corona-Pandemie hätte ihre Spuren hinterlassen: "Es gibt Menschen, die sich dadurch sehr viel beeinflussen haben lassen oder dadurch ihre eigenen Verhaltensweisen geändert haben. Es ist nicht auszuschließen, dass für Menschen aus unterschiedlichsten Gründen das Küssen – vielleicht jetzt nicht für den Rest des Lebens – aber für die nächsten Jahre schon ein bisschen mit Sorge und einem gewissen Risiko konnotiert bleibt."
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