Familien-Flüsterer: „Mein Kind hat Angst vor der Schule: Was soll ich machen?“

Angst ist ein wichtiges Gefühl, denn sie signalisiert in uneindeutigen Situationen: „Sei vorsichtig!“. In der Schule gibt es viele uneindeutige Situationen: Wie ist der neue Lehrer? Habe ich in der Klasse (noch) Freunde? Kann ich die geforderte Leistung erbringen? Erfülle ich die Erwartungen meiner Eltern?
All das beschäftigt Kinder – oft unbewusst, doch sie können ihre Ängste nicht so klar wahrnehmen und artikulieren. Die Ängste zeigen sich dann in Schlaflosigkeit, Kopfweh, Bauchweh, Rückzug oder Aggressivität. Wenn Sie achtsam sind, bemerken Sie das.
Was Sie NICHT tun sollten:
1. Die Angst bagatellisieren und das Kind drängen, sie zu überwinden.
2. Ihrem Kind die Angst abnehmen und alles machen, damit es sich nicht fürchtet. Sie werden sehen: In beiden Fällen werden die Ängste stärker werden. Wichtig ist: Nur derjenige, der die Angst hat, kann sie überwinden. Sie sollen Ihr Kind dabei unterstützen.

So begleiten Sie Ihr Kind
1. Nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst. Stellen Sie sicher, dass sie emotional gut mit ihm verbunden sind. Nehmen Sie es in den Arm und sagen Sie, dass Sie für Ihr Kind da sind. Dann können Sie seine „Vernunft“ ansprechen und Pläne schmieden: Das Kind zur Schule begleiten, am Morgen etwas am Bett sitzen bleiben. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, dass es hier eigene Ideen einbringt.
2. Sie können Ihr Kind auch bitten, über seine Ängste zu reden, nach der Strategie: „Benenne und zähme deine Angst.“
3. Holen Sie sich Hilfe: Sprechen Sie mit der Schule und bitten Sie um Unterstützung.
So könnn Sie ein stabiler Anker für Ihr Kind sein. Sie können dann auch bestimmte Techniken ausprobieren. Zum Beispiel gemeinsam langsam ruhig ein- und ausatmen, die Angst und mögliche „Angst-Überwindungs-Helfer“ zeichnen oder etwa die Angst gedanklich in ein Tier verwandeln und es dann größer oder kleiner machen.


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Ab sofort beantwortet der Psychologe Philip Streit als „Familien-Flüsterer“ jede Woche eine Frage rund um Erziehung und Beziehung.
Wenn Ihnen ein Problem Kopfzerbrechen bereitet, können Sie uns Ihre Frage schicken. Dann können wir das Thema, natürlich anonym, in einer der nächsten Ausgaben aufgreifen.
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