Nichts für schwache Börserln

Für die Tageskarte blättert man am Hauser Kaibling satte 42 Euro hin. Dafür bekommt man aber auch Infrastruktur vom Feinsten.

Er ist von Graz aus gesehen der erste Einstieg in die Schladminger 4-Berge-Skischaukel mit Planai, Hochwurzen und Reiteralm: der Hauser Kaibling. Der Preis für die Tageskarte ist mit 42 Euro hart an der Grenze des Erträglichen. Die Gegenleistung kann sich allerdings ebenfalls sehen lassen. WOCHE-Pistencheck, Teil 2.

Modernste Infrastruktur

Die 11 Beförderungsanlagen sind allesamt topmodern. Die 14 Pisten werden dabei von zwei Seilbahnen und sechs kuppelbaren Sesselbahnen erschlossen, dazu gibt es noch drei Schlepplifte.
Besonders beeindrucken aber die nackten Zahlen der Beschneiungsanlage. 180 Schneekanonen sorgen auf den 37 Pistenkilometern für gleichmäßig gute Verhältnisse in der gesamten Saison. Sagenhafte 12.000 Kubikmeter Kunstschnee, das sind 1.200 LKW-Ladungen, können am Hauser Kaibling in nur einer einzigen Stunde (!) erzeugt werden. 100 Prozent der Pisten können beschneit werden. Diese Schneesicherheit, gepaart mit den komfortablen Förderanlagen, schlagen sich im Preis eben nieder.

Sicherlich auch ein Faktor ist der Skiverbund Amadé, zu dem insgesamt 270 Lifte, 5 Regionen, 25 Orte und 860 Pistenkilometer zählen. Theoretisch könnte man überall mit derselben Tageskarte skifahren – die Praxis sagt aber naturgemäß etwas anderes. Wer nämlich die ausgesprochen gut präparierten und anspruchsvollen Pisten, allen voran die herrliche Abfahrt vom Kaiblinggipfel neben der neuen 6er-Sesselbahn, genießen will, wird es an einem Tag wohl für maximal ein bis zwei Abfahrten auf die Planai schaffen – Hochwurzen und Reiteralm „stressen“ schon.
Denn letztlich geht es bei einem Skiausflug nicht nur um tolle Abfahrten, sondern auch um einen gemütlichen Einkehrschwung. Beides gäbe es am Hauser Kaibling auch allein – ohne Pistenkilometerschmäh Amadé.

Fazit:

PLUS:
Das gesamte Gebiet ist mit modernsten Liftanlagen ausgestattet. Die Beschneiungsanlagen sorgen für konstant gute Pistenverhältnisse von Dezember bis April. Die abwechslungsreichen Pisten allein des Hauser Kaiblings reichen locker für einen herrlichen Skitag – hier wird es nicht fad.

MINUS:
42 Euro für die Tagesskikarte ist höchstes Preisniveau. Auch wenn die Anlagen Topstandard bieten: Das fühlt sich teuer an.

Die wichtigsten Fakten zum Hauser Kaibling:
LIFTANLAGEN (GESAMT: 11):
1 Gondelbahn, 1 Pendelbahn; 1 Sechsersesselbahn, 5 Vierersesselbahnen, alle kuppelbar und mit Wetterschutzhauben; 3 Schlepper

PISTEN (GESAMT: 37 KM):
19,5 km leichte, 13,5 km mittlere und 4 km schwere Pisten, zwei Talabfahrten; Anschluss an die 4-Berge-Skischaukel Planai, Hochwurzen, Reiteralm (Ticket gültig).

SPECIALS UND SERVICE:
Neu ist das 800-Quradratmeter-Servicecenter bei der Bergstation der Gondelbahn, das bereits mit Blick auf die Ski-WM 2013 errichtet wurde. Dort gibt es Ski- und Snowboardschulen, Sanitäranlagen, ein Restaurant mit Lounge, die Bergrettung, Gratisinternet und ein Sportfachgeschäft. Leihski können bequem online reserviert werden.

ANREISE AB GRAZ:
Ab der Stadtausfahrt beim Shopping Nord: A9-Gleinalmtunnel-St.Michael (oder ohne Maut: Bruck-St.Michael)–Liezen–Ennstal–Haus. 156 km (Mautstrecke), 95 Min.

TAGESTICKETPREISE:
Erwachsene: 42 Euro, Kinder: 22 Euro (bis 6 Jahre: 3,50 Euro). Spezielle Familienangebote!

www.hauser-kaibling.at

Nächste Woche geht's ins Lachtal.