Schöne Zeit zu zweit

Es mag Sie verwundern, aber die übereinstimmende Meinung aller Beziehungsforscher ist, solange Sie noch miteinander streiten, ist alles halb so schlimm. Das Schlimmste wäre, sich gegenseitig zu ignorieren und auf seiner Position einzumauern. Gefährlich für eine Beziehung ist es, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat. Dies ist nach den weltberühmten Beziehungstherapeuten John und Julie Gottman,
der schlimmste sogenannte „apokalyptische Reiter“, den sie in den Beziehungskrieg schicken. Es gibt noch drei andere apokalyptische Reiter: Das erste ist das ständige wechselseitige Kritisieren, das zweite ist das Abwerten und Erniedrigen des anderen und das dritte ist ständig in eine Opferrolle zu schlüpfen. Prüfen Sie, ob Sie so miteinander umgehen, dann ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen.

Streit an freien Tagen, die möglichst schön verlaufen sollen, ist nichts Ungewöhnliches.
Das hat vor allem zwei Gründe:
1. Jeder der Partner glaubt, die Zeit dazu nutzen zu müssen, um hintangehaltene Anliegen und Sorgen zu präsentieren. Das Gegenüber ist überrascht und schweigt oder attackiert, um sich seiner Haut zu wehren.
2. Es gibt meist auch unterschiedliche Erwartungshaltungen, wie die Zeit am besten zu verbringen ist. Keiner will zu kurz kommen.

So gelingt die schöne Zeit

1. Lassen Sie sich gegenseitig Zeit! Jeder braucht das, um anzukommen. Fordern Sie nicht unmittelbar etwas, das vielleicht nicht gerade jetzt, aber später schon erfüllbar ist.
2. Gehen Sie aktiv konstruktiv miteinander um. Stellen Sie sich etwa interessierte Fragen zum Anliegen Ihres Partners. Verlieren Sie auch ein positives Wort über seine Ideen.
3. Nehmen Sie sich Zeit, um zu hinterfragen, wie Sie miteinander umgehen. Was Sie tun, um sich in Rage zu bringen. Sagen Sie etwa: Ich teile nicht deine Meinung, aber als Mensch akzeptiere ich dich. Das entspannt merklich.
4. Nutzen Sie Humor! Wenn Sie gemeinsam über Dinge lachen, ist dies der erste Schritt zur positiven Wende.
5. Suchen Sie immer das Positive zuerst! Schauen Sie auf das, was Ihnen gelingt, nicht auf das, was problematisch ist.
6. Dann können Sie auch leichter kurz und bündig sagen, was für Sie möglich ist und was nicht. Dies – bei gegenseitiger Akzeptanz – klar auszudrücken ist wichtig.
7. Machen Sie es zur Gewohnheit etwa alle 7 oder 14 Tage etwas zu machen, was Ihr Partner sehr gerne mag, Sie aber nicht so sehr.
8. Respektvolles Zuhören, wenn der andere spricht, und kleine Gesten der Anerkennung und der Liebe wirken Wunder.

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