Der griechische Weinpate – "Graz persönlich" mit Alexander Andreadis

In vino veritas: Alexander Andreadis schenkt stets reinen Wein ein und möchte seinen Kunden immer etwas Besonderes anbieten. Auch zu Hause hat er rund 240 Flaschen Wein stehen. | Foto: Jorj Konstantinov
  • In vino veritas: Alexander Andreadis schenkt stets reinen Wein ein und möchte seinen Kunden immer etwas Besonderes anbieten. Auch zu Hause hat er rund 240 Flaschen Wein stehen.
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"Es gibt Schlimmeres, als halber Steirer und halber Grieche zu sein. Mir wurden beide Seelen in die Wiege gelegt", erzählt Alexander Andreadis beim gemeinsamen Treffen im "El Gaucho". Schnell wird klar: Andreadis hat viel zu erzählen. "Ich neige dazu, wie ein Weinfall zu reden", lacht der Weinprofi zu seinem Wortspiel.

Viele Promis, viele Weine

Wein liegt ihm im Blut, neben dem klassischen Weinhandel holt er auch Weine von prominenten Winzern nach Graz. So gewann er durch sein Netzwerken Ex-Formel-1-Fahrer Jarno Trulli als Testimonial für den Red Bull Ring und die Veranstaltungsreihe "Schloßberg grüßt Spielberg". "Der Wein ist das einzige alkoholische Getränk, wo ein Red-Bull-Logo drauf ist", erzählt Andreadis stolz, dass auch Red-Bull-Boss Didi Mateschitz daran Gefallen gefunden hat.
Beim WOCHE-Gespräch steht die "Diamond Collection"-Flasche von "Der Pate"-Regisseur Francis Ford Coppola, der auch unter die Winzer gegangen ist, vor ihm. "Alle sagen mir seither, ich soll mich doch gleich ,Der Weinpate‘ nennen", lacht Andreadis. Und sein neuester Promi-Winzer-Coup? "Letzte Woche hatte ich ein Treffen mit Sting", freut sich Andreadis, zeigt Fotos und das von Sting signierte T-Shirt. "Ich bin auf der Suche nach besonderen Weinen, fülle Nischen und biete Spezielles an, das es in der Form nicht gibt", erzählt er, wieso er sich auf internationale Weine von bekannten Persönlichkeiten fokussiert hat. "Man ist ja bei Celebrities immer skeptisch, ob der Wein auch wirklich gut ist oder ob es ein Marketinggag ist", führt Andreadis aus, dass stets der Inhalt der Flasche und nicht das Etikett überzeugen muss.

"Es gibt den passenden Wein"

Dabei hätte alles ganz anders kommen können: Schulsprecher, Landesschulsprecher und inskribiertes Jus- und BWL-Studium ließen eine klassische Laufbahn erahnen. "Ich hätte mich damals für Schulwein statt für Schulmilch einsetzen sollen und nicht Lehrerfortbildung in den Ferien fordern", lacht er und erinnert sich. Da er nach der Schule aber lieber arbeiten als studieren wollte, stieg er ins Event-Business ein und organisierte unter anderem Clubbings im Dom im Berg. Nach dieser Zeit folgte eine Tätigkeit bei der Bank Austria, ehe Andreadis zur Mobilkom wechselte. "Ich sag’ nur Nokia 6110", lacht er und erzählt, dass er anno 2000 die Liebe zum Wein entdeckte, bei Winzer Otto Riegelnegg Gusto bekam und die Weinakademie in Rust begann.
Seinen Handel startete er mit griechischen Weinen, zu diesen gesellten sich Tropfen aus Spanien, Italien, Argentinien, Chile, USA, Südafrika, Slowenien und Kroatien. Auch Steirer hat er ein paar – auf Vertrauensbasis. "Es gibt nicht den einen besten Wein, sondern nur den passenden – je nach individueller Vorliebe und Anlass", gerät Andreadis ins Philosophieren, wird dabei aber von Robert Grossauer unterbrochen.

Graz als Weinhauptstadt

"Alex liefert grandiose Weine. Er sagt immer 'Robert, diesen Wein muss man verstehen'", lacht Grossauer und erzählt, dass Andreadis gemeinsam mit Topkoch Christof Widakovich ein tolles Team bildet. Andreadis zeichnet als Organisator des "Wine Makers Dinner" im El Gaucho und "Captain’s Dinner" im El Pescador verantwortlich und gestaltet für diese Lokale sowie das "Schmidhofer im Palais", das "La Botte", die "Trattoria Veneziana", das "La Casita" und viele andere die Weinkarte. "Wer die Weinkarte nicht von mir hat, wäre gut beraten, das nachzuholen", schmunzelt Andreadis und nimmt einen Schluck Coppola-Wein.
In diesem Moment schauen spontan auch Lebenspartnerin Kiki (ebenso Halbgriechin) und der vierjährige Sohn Georg vorbei. "Morgen fahren wir ans Meer", erzählt das "Gourmetbaby" stolz und setzt sich auf Papas Schoß. "Wir sind gerne als Familie unterwegs und der Kleine ist auch immer dabei", so Andreadis, der die Bodenständigkeit der Steirer und das Träumerische der Griechen mag. Von den Grazern wünscht er sich mehr Offenheit, auch Unbekanntes zu entdecken.
"Gleich viel Wasser wie Wein", verrät er das Rezept, wie das Genießen und nicht der Kater am nächsten Morgen im Vordergrund steht.
"Sehr, sehr oft", lacht der Weinkenner auf die Frage, wie oft er schon Udo Jürgens’ "Griechischer Wein" gehört hat und erzählt, dass er Graz zur Weinhauptstadt machen möchte: "Graz – City of Wine, das wär’ doch was."

WOCHE-WORDRAP

Wein ist für mich ... Lebenselixier.
Der Grieche in mir ... liebt das Meer.
Der Steirer in mir ... liebt das Backhendl.
Familie bedeutet mir ... alles. 

STECKBRIEF

Geboren am 25. September 1974 in Bruck an der Mur
Familie: Partnerin Kiki, Sohn Georg (vier Jahre alt)
Matura am BG Kepler in Graz
Begann Jus- und BWL-Studium
Tätigkeiten bei Events, Bank Austria, Mobilkom
Seit 2000 Handel mit Weinen

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