Ein BWLer auf der Bühne: Graz persönlich mit Martin Kosch

"Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, nach einem Auftritt wieder in Graz zu sein, durch die Stadt zu schlendern und einen Kaffee zu trinken", sagt Martin Kosch über seine Lieblingsstadt. | Foto: geopho.com
  • "Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, nach einem Auftritt wieder in Graz zu sein, durch die Stadt zu schlendern und einen Kaffee zu trinken", sagt Martin Kosch über seine Lieblingsstadt.
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"Kaffee in der Früh ist nie schlecht, vor allem, wenn es nach Auftritten später wird", schmunzelt Martin Kosch und bestellt sich im Café Kaiserfeld, einem seiner Lieblingsrückzugsorte, einen Verlängerten. Aber dass der 43-Jährige überhaupt erhöhten Koffeinbedarf hat, war in seiner Lebensplanung zunächst nicht unbedingt vorgesehen.

Über die Wirtschaft lachen

"Ja, ich war in der Schule sicher nicht der Ruhigste, oft habe ich den Klassenkasperl gespielt. Aber eine Karriere als Kabarettist war damals eher nicht vorstellbar", denkt der Grazer an die Anfänge zurück.
So hat er nach Abschluss des HAK-Kollegs auch noch ein BWL-Studium angeschlossen. Zwei Jahre vor dem erfolgreichen Abschluss der wirtschaftlichen Ausbildung hat sich Kosch im Jahr 1999 dann doch entschieden, seine Brötchen mit Bühnenauftritten zu verdienen: "Da war diese eine Grundüberlegung. Entweder gehe ich selbst in die Wirtschaft oder mache mich über sie in Zukunft berufsmäßig lustig." Über Kleinkunstwettbewerbe und Auftritte im Theatercafé hat er sich langsam, aber sicher einen Namen gemacht.

Der Start als Endstation

"Früher habe ich da noch Videokassetten mit meinen Programmen schicken müssen, das kann man sich heute ja gar nicht mehr vorstellen."
Seiner Linie ist Kosch aber stets treu geblieben: Gleich sein erstes Programm war inhaltlich gespickt mit lustigen Geschichten aus dem Alltagsleben, die jeder erlebt haben könnte. Der Titel "Endstation" lässt zwar eher auf eine Abschiedstournee als auf ein Debüt schließen, inhaltlich verarbeitet der Sportbegeisterte, der aufgrund eines Geburtstagsgeschenkes die Liebe zum Halbmarathon entdeckt hat, darin aber seine Zeit als Zivildiener im Altersheim.
"Über ein Thema kann man schließlich nur gut reden und Witze machen, wenn man selbst Erfahrungen hat oder wenn es dich sehr beschäftigt." Deshalb gibt’s von Kosch auch kein Polit-Kabarett. "Ich bin da kein Kenner der Szene, könnte auch nur die Medien zitieren."

Immer genug Ausreden

Viel lieber spricht er da schon über sein neuestes Programm "Mit dem inneren Schweinehund Gassi gehen", das der Sturm-Fan, der aus einer GAK-Familie stammt, im Jänner noch bis Samstag (jeweils 20 Uhr) im Theatercafé zum Besten gibt. "Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt, warum die Leute oft 1.000 Ausreden auf Lager haben, um beispielsweise eine sportliche Aktivität zu verschieben." Gerade zu Jahresbeginn, wo gute Vorsätze in Mode sind, sollen die zwei Stunden Unterhaltung dafür sorgen, sich besser zu überwinden. "Das Problem ist oft, dass alle zu viel wollen. Zuerst laufen sie nie, dann fünf Mal die Woche. Dann lassen sie es schnell wieder sein. Der Mittelweg führt aber zum Erfolg."

Lustiger Staatsmeister

Von Zauberhand kann der innere Schweinehund nicht besiegt werden, ein wenig Magie liegt bei den Kabarett-Abenden von Kosch dennoch immer in der Luft. "Ich habe mir vor rund zehn Jahren überlegt, kleinere Zaubertricks in meine Programme zur Auflockerung einzuführen. Seitdem mache ich immer ein paar coole Geschichten mit Alltagsgegenständen." Wie gut der Präsident des Magischen Zirkels Graz sein Metier beherrscht, beweisen nicht nur zwei Staatsmeistertitel im Comedy-Zaubern, sondern auch ein Auftritt bei der Zauber-WM in England. "Da war ich nervöser als vor jeder anderen Vorstellung", sagt Kosch und macht sich auf den Weg. Sein nächster Auftritt startet in wenigen Stunden ...

Steckbrief

Geboren am 28.03.1973 in Graz.
Nach Abschluss des HAK-Kollegs folgten zahlreiche Nebenjobs (Lagerarbeiter bei IKEA, Eisverkoster etc.).
1999 Einstieg in die Kabarettszene.
Abschluss des BWL-Studiums im Jahr 2001.
Kosch ist zweifacher Staatsmeister im Comedy-Zaubern.

WOCHE-Wordrap

An Graz gefällt mir ... die Überschaubarkeit.
Nicht lustig finde ich, ... wenn man sich auf Kosten anderer amüsiert.
Hätte es als Kabarettist nicht geklappt, ... wäre ich jetzt Sportreporter.

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