Gefragte Frau
Eine frisch gebackene Weltmeisterin im Cheerleading
Die junge Grazerin Klara Knechtel ist eine von 17 Steirerinnen, die sich mit dem Österreichischen Nationalteam den diesjährigen Cheerleading-Weltmeistertitel in Orlando, Florida holte. Im "MeinBezirk.at"-Interview hat die 18-Jährige über ihre Leidenschaft für den Cheerleading-Sport gesprochen, der weitaus mehr erfordert als "Anfeuern".
GRAZ. Österreich ist Weltmeister – für diese erfreuliche Schlagzeile haben kürzlich die Nachwuchs-Cheerleader vom Team Austria gesorgt. Sogar zwei der vier Teams, die die österreichische Nationalmannschaft zwischen 19. und 21. April nach Orlando, im US-Bundesstaat Florida geschickt hat, holten sich den WM-Titel. 17 Steirerinnen und Steirer, darunter 9 aus Graz, waren mitverantwortlich für die starke Leistung der österreichischen Cheerleader.
Eine der frisch gebackenen Weltmeisterinnen ist Klara Knechtel. Die junge Grazerin und Giants-Cheerleaderin ist Teil des Junior-Teams, das den ersten Platz geholt hat. MeinBezirk.at hat sie im Interview von der aufregenden Zeit in Orlando erzählt. Klar wurde dabei, dass Cheerleading mehr ist als bloß "Anfeuern" und auch, dass der Sport zunehmend nicht nur für Mädchen interessant ist.
- Gratulation zum WM-Titel! Wie war die Stimmung in Orlando?
Klara Knechtel: Es war sehr aufregend. Für viele von uns war es die erste Weltmeisterschaft, auch für mich. Die ganze Veranstaltung war fast überwältigend – in Österreich sind die Meisterschaften auch groß, aber in Amerika hat der Sport nochmal einen ganz anderen Stellenwert und ist dementsprechend nochmal etwas ganz anderes.
- Wie überraschend kam der Sieg?
Natürlich haben wir uns vorgenommen, zu gewinnen. Wir wussten auch, dass wir nicht so schlechte Chancen haben. Letztes Jahr ist die Goldmedaille im Cheerleading das erste Mal für Österreich geholt worden, seitdem hat sich Österreich im Sport einen Namen gemacht. Wir wollten uns den Titel also wieder verdienen. Die Freude war dann dementsprechend riesengroß, als wir gewonnen haben.
- Welchen Stellenwert hat der Sport in Österreich?
Es wächst auf jeden Fall. Seit März diesen Jahres ist Cheerleading auch als offizielle Sportart in Österreich anerkannt, daher ist die Aufmerksamkeit natürlich noch größer geworden. Die Vereine haben schon lange dafür gekämpft, dass wir als Sportlerinnen und Sportler die Anerkennung bekommen, die wir verdienen. Viele Leute denken, dass wir nur dieses typische Anfeuern machen. Das machen wir auch, an den Gamedays. Aber dieser Teil ist eher nebensächlich – Cheerleading ist ein eigener Sport, der noch dazu körperlich sehr anspruchsvoll ist.
- Ist Cheerleading ein reiner "Mädchensport"?
Wir als Juniors beim Nationalteam waren ein reines Mädchenteam. Von den vier österreichischen Teams, die bei der WM dabei waren, war aber auch eines gemischt. Im Moment sind es sicher noch mehr Mädchen beim Cheerleading. Ich denke aber, es wird auch für Jungs immer interessanter. Gerade dann, wenn mehr und mehr bekannt wird, dass es dabei nicht nur um dieses Anfeuern geht sondern dass die Sportart etwas körperlich Anspruchsvolles ist.
- Woher kommt die Begeisterung für das Cheerleading?
Mir gefällt, dass es ein Teamsport ist. Das Besondere: Es sind mehrere kleine Gruppen in einem Team, man weiß aber, dass man nur gemeinsam alles erreichen kann. Man vergießt viel Schweiß, Blut und Tränen gemeinsam, sodass man zusammenwächst wie eine Familie. Wer Interesse hat, mitzumachen, kann am 13. Mai zwischen 11 und 13 Uhr beim ASKÖ vorbeikommen, wenn die Cheerleader und Footballer der Graz Giants ein Try Out veranstalten.
Steckbrief: Klara Knechtel
Seit ihrem elften Lebensjahr ist die Grazerin Cheerleaderin bei den Graz Giants. Ihre Position im Team: "Main Base". Die 18-Jährige ist also dafür verantwortlich, den "Flyer", der die Drehungen macht, zu halten und aufzufangen. Kraft erfordern alle Positionen im Cheerleading, doch braucht die "Base" besonders viel Muskelkraft, der Flyer braucht wiederum ausreichend Körperspannung. In ihrer Freizeit macht Klara Knechtel auch abseits des Cheerleadings gerne Sport, zum Beispiel im Fitnessstudio – wenn es die Zeit erlaubt, denn derzeit steckt die 18-Jährige mitten in der Matura.
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