Tageszentren der GGZ

"Er hat hier wirklich Glücksmomente"

Die Tageszentren der Geriatrischen Gesundheitszentren Graz bieten Seniorinnen und Senioren, beziehungsweise Menschen mit Demenz einen Ort, an dem sie nicht nur betreut werden, sondern auch ihre Selbstständigkeit erhalten und schöne Tage in Gemeinschaft verbringen können. 

GRAZ. Im hellen Eingangsbereich wird man im Memory Tageszentrum am Rosenhain empfangen. Angrenzend an den Aufenthaltsraum befindet sich ein Bereich mit Sofa, von dem aus man einen direkten Blick auf den grünen Garten vorm Haus hat – dieser Ort ist so heimelig wie eine größere Wohnung. "Wir sind hier kein Krankenhaus", hält Leiterin Marion Schaffernak fest.

15 Menschen mit Demenz können in der Einrichtung der Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) wahlweise einen bis fünf Tage in der Woche zwischen 8 und 16 Uhr betreut werden und dabei verschiedenen Aktivitäten nachgehen, um ihre sozialen, körperlichen und geistigen Ressourcen zu stärken.

Entlastung und Wohlbefinden

"Für meine Mutter war es zuerst schwer, einen Teil der Betreuung abzugeben", verrät Gabriela Dörflinger. Ihr 88-jähriger Vater kommt an zwei Tagen in der Woche ins Memory Tageszentrum. "Es war dann sehr schön zu sehen, dass es ihm hier so gut gefällt – und gleichzeitig ist es natürlich eine große Entlastung." Die Menschen, die im Memory Tageszentrum betreut werden, wohnen noch zu Hause. Pflegende Angehörige zu entlasten, ist ein wichtiger Mehrwert der Einrichtung: "Die Familie kommt dann selber einmal dazu, Kraft zu sammeln", weiß Schaffernak.

Priorität hat aber das Wohlbefinden der Tagesgäste sowie die Erhaltung und Förderung vorhandener Fähigkeiten durch Bewegungs- und Musikangebote, Gedächtnistraining und Feste. Das gemeinsame Alltagsleben soll außerdem die soziale Partizipation fördern. "Der Alltag von Menschen mit Demenz ist langweilig – hier wird das unterbrochen. Mein Vater hat hier wirklich Glücksmomente", erzählt die Angehörige. "Wir arbeiten auch mit Spaß und Humor und außerdem mit Berührung", berichtet die Leiterin des Tageszentrums und erklärt: "Wenn das Gedächtnis wegfällt, ist die Gefühlswelt umso wichtiger."

Selbstständig bleiben

Ein ebenso ansprechendes Umfeld mit ähnlichem Angebot bietet das Tageszentrum Robert Stolz. Diese Einrichtung der GGZ bietet Tagesbetreuung für Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die in ihrer Lebensgestaltung Unterstützung benötigen. "Es geht darum, dass die Menschen auf den Beinen und selbstständig bleiben", erklärt Doris Pilger, Leiterin des Tageszentrums Robert Stolz. "Ich bin hier ganz selig", bestätigt Franziska Köstl.

Die 91-Jährige ist fünf Tage die Woche im Tageszentrum und das schon seit neun Jahren. Solange sie abends und an den Wochenenden alleine zurechtkommt, möchte die Seniorin hier bleiben. Am Programm stehen auch im Robert-Stolz-Zentrum verschiedene gesundheitsfördernde Aktivitäten. Aber auch möglicher Vereinsamung wird im Tageszentrum vorgebeugt: "Ich hab hier meine Kartenspielrunde", berichtet Köstl und erzählt: "Meine Kinder wissen, dass es mir hier gut geht."

Schnuppertag

Die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) bieten mit ihren Einrichtungen ein abgestuftes Versorgungsmodell. Ob Tageszentrum, Tagesklinik oder Pflegewohnheim – entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten findet sich die richtige Betreuung. In den beiden Tageszentren der GGZ kann auch jeweils ein kostenloser Schnuppertag in Anspruch genommen werden.

Memory Tageszentrum Rosenhain

• Max-Mell-Allee 16a, 8010 Graz
• 0316 7060 3900

Tageszentrum Robert Stolz

• Theodor-Körner-Straße 67
• 0316 7060 2900

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