"Cordon-Bleu-Paradies"
Seit 1992 bespielt das Duo Koch den Marschallhof
Viele haben aufgegeben - das sogenannte Wirtshaus-Sterben verbreitete sich zum „Flächenbrand“. Aber Traditionslokale stellen sich gegen diesen Trend. Rudi Hinterleitner bittet Grazer Gastro-Urgesteine vor den Vorhang - diesmal Johannes Koch und seinen Marschallhof in der Grazer Marschallgasse 22.
GRAZ/LEND. Wann das Lokal erstmals die Pforten öffnete, weiß auch auch Hannes Koch nicht genau. „Es muss schon vor dem 2. Weltkrieg gewesen sein, wir haben alte Fotos gefunden, vormals als Weinstube Marschallhof.“ Verbrieft ist das Jahr 1956, da wurde an diesem Standort die erste Wirtshaus-Lizenz ausgestellt. Faktum ist, seit 1992 „bespielt“ Hannes mit seiner Gattin Manuela die alten Hallen, mit Holz bis heute getäfelt.
Beide kommen aus der Gastro, Hannes als Koch, die Chefin als Service-Fachfrau. Beide haben das Programm modernisiert. Neben dem Menü -und den Backhendl-Geschäft, hat man sich mit der „Cordon-Bleu-Serie“ spezialisiert. Sieben verschiedene Variationen sind auf der Karte, die bürgerliche Speisen zum leistbaren Preis bietet. „Wir sind, obwohl wir in der Stadt platziert sind, für die Leute das Dorfgasthaus“, so die Kochs. Und werden eben aus dem Bezirk überrannt. Von Künstlern aus dem nahen Orpheum, oder von Kick-Fans, „weil wir mit Sky live übertragen“ – quasie ein „Mini-Stadion“ im Lend.
Heimische Köstlichkeiten vom Lendplatz
Und die Kochs haben im „Marschallhof“ noch einiges im Talon. So eben eben einen „Whisky-Schrank“, der mit über 20 Spezial-Sorten bestückt ist. Und in der Weihnachtszeit, hat man sogar einen Whisky-Advent-Kalender aufgelegt. 24 verschiedene „Weihnachts-Kostproben“ (gilt bis Maria-Lichtmess). Zudem sind sieben Cordon-Bleu-Varianten im Programm: klassisch, nach Bauern-Art, steirisch, italienisch sowie griechisch, mexikanisch und Hawaii. Und da man am nahen Lendplatz einkauft, ist garantiert heimische Ware am Teller – etwa in den Wildwochen oder das Backhendl vom Draxler.
Von Montag bis Samstag werken die beiden solo im Lokal, „weil zusätzliche Angestellte, würden sich kaum tragen. Außerdem findet man eh kaum Leute“, so Hannes, dort sieht er auch, neben den arg gestiegenen Kosten für Energie und Einkauf, das Problem für das „Wirtshaus-Sterben“. Nun wartet die herausforderndste Zeit auf das Wirtshaus-Duo. „Wir haben viele Weihnachtsfeiern, oft auch im kleinen Kreis. Jeder findet Platz“. Also dann: „Mahlzeit“.
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