WOCHE Adventkalender
10. Dezember – Eine Weihnachtsgeschichte für Kinder

Eine großartige Aufnahme von Rupert Pelzmann. | Foto: Rupert Pelzmann
  • Eine großartige Aufnahme von Rupert Pelzmann.
  • Foto: Rupert Pelzmann
  • hochgeladen von Katrin Rathmayr

Eine Weihnachtsgeschichte von Kindern wurde uns von Frau Johanna Reinbrecht zur Verfügung gestellt:

Nächstenliebe im Wald

„Mein gnädiger Herr, wohin des Weges?“, fragte der Hase den Bären, der hastig von Tanne zu Fichte eilt und scheinbar etwas suchte. „Ich sammle Honig und Beeren! Ach, lass mich in Ruh, du dummer Hase! Ich hab es eilig!“ Auf seinen dicken Pfoten brummte der mürrische Pelzgenosse davon und der Hase dachte sich: „Schade. Er könnte ein lieber Bär sein- aber irgendetwas hat ihn verletzt.“ Der Hase trottete dahin- einmal nachdenklich, einmal an der Brunnenkresse kauend- und als er sich dem Bachufer näherte, hörte er ein entsetzliches Brüllen. Der Hase hoppelte dem grauenvollen Geräusch entgegen und da sah er auch schon das Unglück.

Der unfreundliche Bär war in eine Falle getappt und aus der Wunde an seiner Tatze tropfte Blut. „Hilf mir!“ schrie er verzweifelt „Bitte!“ Sofort trommelte der Hase mit seinen Hinterpfoten die Tiere im Wald zusammen. Füchse, Rehe, Uhus, Mäuse und Wildschweine kamen zusammengelaufen und befreiten den armen Bären aus seiner Falle. Dann verbanden sie seine Tatze mit Farn und Blättern, setzten sich um ihn und schauten ihn an. Der Bär bedankte sich für die rasche Hilfe und als die Tiere noch immer nur still um ihn saßen, schaute er verdutzt drein. „Was wollen die von mir?“ dachte der Bär. Schließlich sagte der Hase: „Komm, erzähl uns deine Geschichte!“ Langsam sammelte sich der Bär und er begann von seinem Leben im Zirkus zu erzählen. Jahrelang stand er im Dienste der Menschen und war der Liebling der kleinen und großen Zuschauer.

Bis er eines Tages bei einer Nummer vom Rad stürzte und zum Publikumsflop wurde „Und dann haben sie mich rausgeschmissen!“ sagte er verbittert. Die Tiere des Waldes hörten dem Bären aufmerksam zu und als seine Geschichte zu Ende war, standen sie auf, verbeugten sich und sagten zu ihm: „Willkommen bei uns- nun bist du zu Hause!“ Der Bär war so glücklich, dass ihm Tränen in die Augen schossen und fortan beschützte er die Waldtiere Tag für Tag. Der Hase aber freute sich im Stillen, denn er wusste, dass der Bär ein ganz lieber war!“


Vielen Dank für die berührende Geschichte, Johanna Reinbrecht!

Das Foto verdanken wir unserem Regionauten Rupert Pelzmann. 

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