Jubiläum
20 Jahre Marienambulanz und Kontaktladen

Beratung und Betreuung: Die ärztliche Leiterin der Marienambulanz, Irene Holzer, steht für einen menschenwürdigen Umgang.  | Foto: Tina Herzl
  • Beratung und Betreuung: Die ärztliche Leiterin der Marienambulanz, Irene Holzer, steht für einen menschenwürdigen Umgang.
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  • hochgeladen von Anna-Maria Riemer

Seit 1999 finden Menschen am Rande der Gesellschaft in der Marienambulanz und dem Kontaktladen Beratung, Betreuung und Unterstützung.

Über 2.000 Patienten wurden im vergangenen Jahr in der Marienambulanz, die eine niederschwellige allgemeinmedizinische Behandlung sowie verschiedene Fachsprechstunden und sozialarbeiterische Beratung bietet, kostenlos betreut. "Die Marienambulanz suchen Menschen auf, die keine Krankenversicherung haben, oder die sich aus anderen Gründen schwer tun, das öffentliche Gesundheitssystem aufzusuchen – sei es aufgrund der Sprachbarriere, Scham oder bürokratischer und finanzieller Hürden", erklärt Eva Czermak, organisatorische Leiterin und ergänzt: "Was sie fast alle verbindet, ist ein Leben mit wenig Geld".
"In Zeiten, in denen immer mehr Planstellen von Kassenärzten unbesetzt bleiben, bleiben armutsbetroffene Menschen, auch wenn sie eine Krankenversicherung haben, auf der Strecke. Sie können sich beispielsweise die Kosten für einen Wahlarzt nicht leisten. Selbst Rezeptgebühren oder Selbstbehalte bei Therapien oder Heilbehelfen können als ungeplante Ausgaben das monatliche Budget zusätzlich belasten", sagt Irene Holzer, ärztliche Leiterin der Marienambulanz.

Acht hauptamtliche und 40 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten in der Marienambulanz, Ziel ist neben einer menschenwürdigen Basisversorgung auch die (Re-)Integration in das Gesundheitssystem. "Wir haben eine zweifache Brückenfunktion", sagt Czermak: "Zum Einen lernen Leute das Gesundheitssystem selbst kennen und bringen sie zurück in die öffentliche Versorgung, zum anderen arbeiten beispielsweise auch geflüchtete Ärzte bis zur Anerkennung ihres Studiums als medizinische Assistenten bei uns und können unter anderem auch das österreichische System und die deutschen Fachausdrücke lernen."

Zahnarzt-Ambulanz

In den nächsten Tagen beginnt zudem der Umbau für die "Zahnarzt-Praxis" in der Marienambulanz. Bereits im November soll es dort einmal in der Woche zahnärztliche Behandlungen geben. Selbstverständlich sei es das Ziel der Marienambulanz, Menschen in das öffentliche Gesundheitssystem zu bringen."Der Weg ist aber oft das Problem. Auch ist bei unseren Patienten oft die Angst da, dass man doch etwas bezahlen muss", sagt Holzer und betont: "Es braucht dafür eine niederschwellige Betreuung an einem Platz." Für die Zahnarzt-Ambulanz werden noch Ehrenamtliche gesucht.

Kontaktladen

Im Caritas-Kontaktladen findet eine Begleitung und Betreuung von suchtkranken Menschen statt und das auf Augenhöhe, erklärt Leiter Harald Ploder und ergänzt: "Unsere Zielgruppe ist überdurchschnittlich oft mit Problemen, beispielsweise Wohnungslosigkeit und Schulden, konfrontiert." Geboten wird unter anderem auch eine psychosoziale Beratung und günstiges Essen und das Waschen der Wäsche. "Im ersten Jahr hatten wir circa 3.000 Kontakte zu unserer Zielgruppe, 20 Jahre später waren es 24.000", erklärt Ploder die Wichtigkeit der Einrichtung. Der Suchtkoordinator des Landes Steiermark, Ulf Zeder, ergänzt: "Die Klienten erzählen uns, dass sie dankbar sind, dass sie sich dort nicht verstellen und lügen müssen. Zudem gelingt es dem Team des Kontaktladens, sich auch genügend Zeit für den Austausch mit den Menschen und deren alltäglichen Problemen zu nehmen. Einen großen Dank an die Caritas".

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