65-jähriges Maturatreffen: Wiedersehen macht Freude
- 65 Jahre später und fast wieder wie in der Schulzeit: Zwölf Damen trafen sich zum Maturajubiläum. Es wurde getratscht und gelacht und alte Geschichten in Erinnerungen gerufen.
- Foto: KK
- hochgeladen von Heike Jantschner
Zwölf rüstige Damen feierten ihr 65-jähjriges Matura- treffen in Graz.
Es wird getratscht, gelacht, geblödelt – es ist wie damals, nur ohne Krieg. Vor 70 Jahren – also 1943 – haben 32 Mädchen ihre Ausbildung in der 1a auf der Lehrerinnenbildungsanstalt am
Hasnerplatz begonnen. Jetzt ha- ben sie beim 65-Jahre-Matura- treffen allen Grund zum Feiern. 15 Damen leben noch, zwölf von ihnen haben den Weg nach Graz gefunden, um sich über ihre gemeinsame Schulzeit und die Zeit danach auszutauschen.
Der Zweite Weltkrieg war für die Schülerinnen eine Zeit voller Angst und Schrecken. „Aber wir waren damals glücklich“, erinnert sich die 84-jährige Trude
Horst. Sie wurde vor 70 Jahren zu Klassensprecherin gewählt und blieb es bis zur Matura. „Wir haben alle nichts gehabt. Dadurch hatten wir einen unglaublichen Zusammenhalt. Hunger, keine Kleidung und Bombenalarm waren alltäglich. Wir hatten alle das gleiche Schicksal.“
„Wenn es Bombenalarm gab, mussten wir in den Luftschutzkeller der Schule“, schildert Horst. „Wenn es besonders arg war, liefen wir gemeinsam in den Schloßbergstollen.“
Latein fiel aus
Eigentlich sollten die Mädchen auch in Latein unterrichtet wer- den, doch dieser Unterricht fiel aus. Sie waren darüber nicht traurig, der Hintergrund umso mehr: Alle Lateinlehrer waren eingerückt und mussten sich dem Krieg zuwenden.
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