Ab sofort Tagbäcker: Martin Auer eröffnet sein Atelier
"Wir sind ein Handwerksbetrieb und wollen dieses Handwerk auch zeigen." Das sagt ein sichtlich stolzer Martin Auer, der am heutigen Freitag sein neues Atelier offiziell eröffnet hat. Damit setzt der visionäre Bäcker einmal mehr ein starkes Zeichen: Auf rund 7.000 Quadratmetern Nutzfläche befindet sich neben einem riesigen Café (mit ausgedehntem Gastro-Sortiment mit Frühstück, warmen Mittagssnacks und Salaten; geöffnet Montag bis Sonntag) auch noch eine direkt angeschlossene und voll einsehbare Backstube, eine eigene Kaffeerösterei und eine Getreidemühle. Der ´Bau eines neuen Headquarters am St. Peter Gürtel war notwendig geworden, da die innerstädtische Zentrale am Dietrichsteinplatz nicht mehr zeitgemäß war.
Führungen ab Herbst
Und Auer ist bekannt dafür, mit der Zeit zu gehen. "Unser Atelier gibt uns endlich die Möglichkeit, Interessierten zu zeigen, wie wir arbeiten." Man wolle einfach das echte Bäckerhandwerk zeigen. "Man kennt ja heute keine Backstube von innen mehr." Aus diesem Grund möchte Auer ab Herbst auch Führungen anbieten. Drei Abteilungen beherbergt die riesige Backstube: Die Mischerei, wo die Zutaten vermengt und geknetet werden, die Aufarbeitung, wo der Teig nochmals geteilt und gerollt wird und die Gärung, ehe alles in die Öfen kommt.
Handwerk wird sichtbar
Warum das Handwerk auch live erlebbar sein wird, hängt auch von einer großen Transformation ab. Denn die Bäcker bei Martin Auer werden künftig zu einem großen Teil untertags arbeiten. "Wir werden vom Nacht-, zum Tagbäcker." Große Kühlflächen machen es möglich, das Backen lange hinauszuzögern und somit in den Tag zu verlegen. Eine längere Kühlung sei außerdem der Produktqualität zuträglich. Von der neuen Zentrale aus wird das Filialnetz von Auer dann auch täglich mit handwerklich hergestelltem Brot und Gebäck beliefert.
Energieautarkes Arbeiten
Fortschrittlich ist Auer auch im Bezug auf Umweltschutz. So wird die Wärme aus den Öfen komplett rückgewonnen. "Wir sind energieautark", verweist Auer auch auf die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen übrigens 24 Millionen Euro. Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG und der Europäische Fonds für Entwicklung unterstützen es mit 1,45 Millionen Euro.
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