Die Bezirksbudges im Überblick
Almosen für die Grazer Bezirke
Die Grazer Bezirksräte bekommen einen Euro Förderbudget pro Einwohner pro Jahr, was die drei großen zentralen Bezirke Lend, Jakomini und Gries zu den größten lokalen Förderern macht. Am anderen Ende der Förderkette befindet sich die Innere Stadt, die mangels Einwohner mit der geringsten Summe auskommen muss. Große Sprünge sind nirgends möglich.
GRAZ. Jeder der 17 Grazer Bezirke bekommt von der Stadt Graz ein Budget zur Selbstverwaltung, über das der Bezirksrat verfügen kann. Die Formel zur dazu ist relativ simpel, denn jeder Bezirk erhält einen Euro pro gemeldetem Einwohner, ein Betrag der auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch erscheint. Bei einer Kennzahl von 291.505 Einwohnern, laut dem Zentralen Melderegister aus dem Jahr 2021, das als Basis für die Budgetierung 2023 herangezogen wurde, kommt eine überschaubare Summe zusammen, nämlich genau 291.505 Euro. Mit dem Geld werden Projekte, Vereine und Veranstaltungen im Bezirk unterstützt.
Lend Spitzenreiter
Der "reichste" Bezirk anhand der zu Verfügung stehenden Fördermittel ist Lend mit einer Summe von 32.076 Euro, die aber auch im ganzen gebraucht wird, wie Bezirksvorsteher Christian Carli erzählt: "Wir haben in Lend so viele Sport-, Eltern-, Sozial- und Heimgarten-Vereine, Stadtteilzentren, Künstler sowie konsumzwangfreie Veranstaltungen, dass wir in unserer Sitzung im November meistens fast kein Geld mehr übrig haben." An zweiter Stelle folgt der Bezirk Jakomini mit einer Summe von 30,663 Euro, dritter ist Gries mit einem Förderbudget von 29.371 Euro. Am anderen Ende befindet sich wenig überraschend die Innere Stadt, die nur 1,11% der Gesamtsumme bekommt, nämlich 3.235 Euro. Bezirksvorsteher Alfred Strutzenberger hält fest, dass es natürlich mehr sein könnte, dass der Bezirk aber sowie sehr stark im Fokus der Stadt liege und eine Budgeterhöhung für die Innere Stadt auch deshalb keine Priorität habe. Knapp doppelt so viel Förderbudget bekommt Ries mit 5.998 Euro an drittletzter Stelle steht Mariatrost mit einer Summe von 9.760 Euro.
Mehr Mitspracherecht, mehr Geld?
Eine Inflatinsanpassung gab es für das für die Bezirksbudgets in den letzen Jahren nicht, dementsprechend stagnieren die ausgezahlten Fördersummen in vielen Bereichen, wie auch bei anderen öffentlichen Stellen wie der Stadt oder dem Land Steiermark, auf Vorjahrsniveau. Die Anträge können nur online über das Portal der Stadt Graz eingereicht werden, alle Anträge werden dann bei der nächsten Bezirksratsitzung behandelt. Wie MeinBezirk berichtete, sollen die Bezirksräte im Laufe des Jahres mehr Mitbestimmungsrecht bekommen, ob damit auch eine Erhöhung der finanziellen Mittel einhergehen wird, bleibt abzuwarten.
Grazer Bezirkesbudgets im Überblick:
- Lend: 32.076 Euro; 11,0%;
- Jakomini: 30,663 Euro; 10,52%;
- Gries: 29,334 Euro; 10,06%;
- Eggenberg: 23.371 Euro; 8,02%;
- Geidorf: 23.276 Euro; 7,98%;
- Straßgang: 19.616 Euro, 6,73%;
- Andritz: 18.952 Euro; 6,50%;
- Wetzelsdorf: 16.332 Euro; 5,60%;
- St. Peter: 16.233 Euro; 5,57%;
- Liebenau: 15.517 Euro; 5,32%;
- Leonhard: 14.404 Euro; 4,94%;
- Waltendorf: 11.868 Euro; 4,07%;
- Gösting: 10.864 Euro; 3,73%;
- Puntigam: 10.006 Euro; 3,43%;
- Mariatrost: 9.760 Euro; 3,35%;
- Ries: 5.998 Euro; 2,06%;
- Innere Stadt: 3.235; 1,11%;
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