Barbara Steiner ist die neue Chefin im Grazer Kunsthaus
Die gebürtige Niederösterreicherin Barbara Steiner übernimmt ab 1. Juli die Leitung des Grazer Kunsthaus.
"Grüß Gott, ich freue mich hier zu sein und auf die Arbeit, die vor uns liegt." Mit diesen Worten leitete Barbara Steiner ihre Antrittsrede ein – die gebürtige Niederösterreicherin und langjährige Direktorin der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig (von 2001 bis 2011) setzte sich gegen insgesamt 31 Bewerber aus dem In- und Ausland durch. "Dieses hochkarätige Bewerberfeld zeigt das hohe Interesse an diesem Haus. Neben allen fachlichen Qualitäten hat sie in den Gesprächen vermittelt, dass Graz die Region ist und das Kunsthaus das Haus ist, wo sie unbedingt arbeiten will – man kann sagen, sie brennt einfach auf dieses Kunsthaus", begründet Stella Rollig, Direktorin des Lento Linz und Sprecherin der hochkarätig besetzten Hearing-Kommission, die Empfehlung an die Gesellschafter des Universalmuseums Joanneum, dem Land Steirmark und der Stadt Graz.
Erinnerungen an die Ortweinschule
"Mit Barbara Steiner erhält das Kunsthaus eine Leiterin, die mit ihrer internationalen Erfahrung und ihrer Kenntnis der heimischen Szene, die besten Voraussetzungen mitbringt, dem Haus mehr internationale Strahlkraft zu verleihen und gleichzeitig die heimische Szene stärker als bisher in das Programm einbindet", freut sich der zuständigte Kulturlandesrat Christian Buchmann schon auf Steiners Regentschaft.
Für die 51-Jährige ist Graz übrigens kein Neuland. Von 1979 bis 1984 hat sie an der Mur die Ortweinschule besucht. "Damals haben wir aber das Gefühl gehabt, dass Graz etwas am Rand von allem liegt – das hat sich mittlerweile komplett geändert. Die Stadt liegt nun im Herzen einer spannenden Region", ist Steiner überzeugt. "Was man in dieser Zeit aber geschafft hat, ist es, dass man mit der Kunst raus aus dem geschützten Kunstraum gegangen ist – es ist gelungen, den Begriff Kunst unglaublich auszuweiten."
Mit dem Kunsthaus will sie Graz noch mehr mit der Welt verbinden – eine Brücke zwischen der Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft schaffen. "Ich strebe Kooperationen mit den übrigen Einheiten im Universalmuseum Joanneum an – zwischen den historischen Sammlungen und der Zeitgenössischen Kunst. Diese identitätsstiftende Funktion muss in die Stadt, in die Region hinein."
Große Töchter und Söhne
Auch Kulturstadträtin Lisa Rücker ist voller Vorfreude auf Steiners Arbeit: "Barbara Steiner ist zwar gebürtige Niederösterreicherin aber ja in Graz zur Schule gegangen. Es ist deshalb schön, dass die großen Töchter und Söhne unserer Stadt wiederkehren. Ich bin überzeugt davon, dass sie eine große Lebendigkeit ins Portfolio des Kunsthauses bringen wird."
Steiners Vertrag wurde vorerst auf drei Jahre befristet. "Allerdings gibt’s im Vertrag eine Verlängerungsautomatik von zwei Jahren – wir gehen also von einer zumindest fünfjährigen Zusammenarbeit aus", stellt Joanneum-Geschäftführer Wolfgang Muchitsch klar.
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