Bequemlichkeit kann Kosten verursachen
Der Nepp mit der App: Nutzer der Fahrschein-App werden nicht aufgeklärt.
Wer kennt es nicht, man hat das passende Kleingeld nicht bei der Hand, möchte aber mit den Öffis schnell zum gewünschten Ort.
In Graz gibt es eine einfache und bequeme Lösung für dieses Problem: Die Gratis- Handyfahrschein-App. Vorraussetzung ist allerdings ein internetfähiges Handy. Für die anderen Mobiltelefone gibt es auch die Fahrschein-SMS. Die Kosten für das Ticket werden völlig unkompliziert über das Service der paybox oder über die Handyrechnung abgebucht.
Kostenfalle?
Was viele nicht wissen: Diese App kann Kosten verursachen und den Ticketpreis erhöhen. Es handelt sich bei dieser Dienstleistung nämlich um eine Mehrwertnummer. "Bei manchen Tarif-Paketen ist das Service inkludiert, bei anderen kann es bis zu 29 Cent pro SMS kosten", heißt es vonseiten des Telefonanbieters A1, der die Mehrwertnummer betreut. "Für eine Leistung zahlen Sie einen gewissen Betrag." Dahinter stecke nämlich ein technischer Aufwand. Jeder habe schließlich auch die Möglichkeit, sich eine Fahrkarte aus Papier zu kaufen.
Bei T-Mobile ist bei den neueren Verträgen diese Leistung kostenlos. Bei älteren Tarifen zahlt man sogar bis zu 35 Cent. Bequemlichkeit kostet heutzutage eben.
Muss man vor der Nutzung aufgeklärt werden, dass zu den Kosten für das Öffi-Ticket auch noch ein Beitrag für die Serviceleistung anfallen kann? Es wäre zu erwarten, dass die Holding Graz auf der Homepage, die die App und die Fahrschein-SMS anpreisen, auch auf zusätzliche Kosten hinweisen, die entstehen können. Dies ist allerdings nicht der Fall.
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