Cordoba

- Mit Denise im Parque Sarmiento
- hochgeladen von Elisabeth Kronegger
Nachdem ich bereits die Provinzen Jujuy, Salta und Tucuman bereist hatte, war nun Cordoba an der Reihe. In der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz besuchte ich Denise, die ich während meines Auslandssemesters in Paraguay kennengelernt hatte. Ihre Familie entführte uns nach Cosquin, eine kleine Stadt, die am Fuße eines Berges mit dem Namen „Zuckerbrot“, liegt. Dort, hatte ihre 8-jährige Cousine einen Tanzauftritt. Die Tänzer waren passend für die Karnevalsaison gekleidet. In knappen Kostümen und Federschmuck schwangen sie ihre Hüften zu Lambada, Samba und Reggeaton.
Dann ging es wieder zurück in die pulsierende und moderne Stadt Cordoba, der es eindeutig an Bankomaten und Geld mangelt. Zwei volle Stunden stand ich Montag Morgen in Menschenschlangen vor den Banken auf der Suche nach einem Bankomaten, der Geld ausgab. Nachdem ich schließlich bei Santander Erfolg hatte, konnte es auf Sightseeing Tour gehen.
Vom Hauptplatz San Martin ausgehend, besuchte ich das elegante alte Rathaus (El Cabildo), die älteste Kirche Argentiniens (Iglesia Catedral), die Karmeliterkirche und die Jesuitenkirche. Ein paar Häuserblocks weiter befindet sich das wunderschöne antike Justizgebäude, vor dessen Eingang ein Park mit Springbrunnen liegt. Hier genieße ich mein Subway-Sandwich im Schatten eines Baumes.
Doch was wäre ein Besuch Cordobas, ohne eine Besichtigung des Jugendhauses des großen Che, das von jener Zeit erzählt, als man ihn noch Ernesto Rafael Guevara de la Serna nannte. Der in Buenos Aires geborene Ernesto zog im Alter von vier mit seiner Familie nach Alta Gracia, um sein Asthma zu lindern. Hier lebten sie von 1932 bis 1941; auf Grund eines Schulwechsels entschied sich die Familie später nach Cordoba zu ziehen. Das Museum beherbergt Ernestos altes Rad, mit dem er seine erste Reise durch Argentinien unternahm, das legendäre Motorrad seines Freundes Alberto Granado, mit dem die beiden den lateinamerikanischen Kontinent bereisten, sowie Tagebücher, Briefe und interessante Fotografien des späteren Guerillaführers. Das Museum stellt eine andere Seite des Revolutionärers vor. Es zeigt einen Jungen, der es liebte zu lernen und zu lesen und gut mit allen war, da er wusste demokratisch zu sein.
In Alta Gracia besichtige ich noch die Estancia Jesuitica, die seit einigen Jahren zum Welterbe zählt. Diese war einst ein rießiger Farmerbetrieb, der auf Landwirtschaft und Viehzucht ausgelegt war. Mehr als 300 schwarze Sklaven und einige bezahlte „Comechingones“ (indigene Bevölkerung) arbeiteten für einen Priester, der über eine bestimmte Zeit hinweg der Landherr war.
Am nächsten Tag wollen Denise und ich auf Museumstour gehen, doch schon bald stellen wir fest, dass die cordobesen Museen nicht unseren Wissensdrang stillen können. Sie erscheinen uns perfekt für Kinder, die noch kein Vorwissen haben, jedoch nicht geeignet für Erwachsene. Zumindest können der Paseo Cultural del Buen Pastor – ein Zentrum für Ausstellungen, Veranstaltungen, und zugleich Einkaufs- und Erholungszentrum – und die wunderschöne Kapuzinerkirche Sagrado Corazón punkten. Die neogotische Kirche ist wahrhaftig ein Meisterwerk und zählt zu den schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe.
Vom Aussichtspunkt im Parque Sarmiento genießen wir den Blick über die unglaublich diverse Stadt Cordoba, deren Architekten wissen, wie man antike Häuser in moderne Gebäude gekonnt integriert. Ein perfekter Abschluss für meinen Cordoba-Aufenthalt.






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