Erfreulich
Dank Corona-Virus geht Hass im Netz zurück

Freut sich über weniger Hass im Netz: Daniela Grabovac von der steirischen Antidiskriminierungsstelle. | Foto: Prontolux
  • Freut sich über weniger Hass im Netz: Daniela Grabovac von der steirischen Antidiskriminierungsstelle.
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Eine der ganz positiven Meldungen rund um Corona: Die Initiatoren von "BanHate", Österreichs umfangreichster App zum Melden von Hasspostings, verzeichnen seit dem 10. März einen Rückgang von Hasspostings in Österreich um rund 50 Prozent.
2017 ist  "BanHate" gestartet, seit damals gab es keinen vergleichbaren Zeitraum, in dem so „wenig“ Hasspostings gemeldet wurden wie in den vergangenen knapp drei Wochen. „Wir verzeichnen einen Rückgang um etwa 50 Prozent“, kann Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark vermelden.

Erfreulicher "Hass"-Rückgang

Als Stichtag nahm man mit dem 10. März 2020 jenen Tag, an dem Österreichs Bundesregierung die ersten massiven Eingriffe in das öffentliche Leben zur Eindämmung des Corona-Virus verkündet hatte. Seitdem gab es in Österreich pro Tag im Schnitt 2,4 Meldungen zu Hass im Netz. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2019 täglich durchschnittlich fünf Fälle gemeldet, 1822 auf das gesamte Jahr gerechnet. Grabovac führt diesen Rückgang auf eine neu gelebte Solidarität in Österreich zurück: „Der österreichische Weg des Miteinanders während der Corona-Krise ist ein guter und stellt keine Diskriminierung von bestimmten Gruppen her.“ Übrigens: Von den insgesamt 48 Meldungen zu Hasspostings, die über die "BanHate-App"seit dem 10. März eingingen, standen 16 im Zusammenhang mit Corona.

Warnung vor Altersdiskriminierung

Je länger die Einschränkungen für die Öffentlichkeit andauern, desto höher wird allerdings die Gefahr der Altersdiskriminierung, warnt Grabovac. „Ältere Menschen sind wegen des Corona-Virus besonders gefährdet. Einerseits steigt hier die Gefahr einer Stigmatisierung von älteren Menschen, andererseits kann eine mögliche Priorisierung von jüngeren Kranken bei Knappheit von Intensivbetten zu erheblichen Diskriminierungen führen“, so Grabovac. Es gibt bereits Beispiele aus Frankreich, wo an der Straßburger Klinik Patientinnen und Patienten, die älter als 80 Jahre sind, nicht mehr beatmet werden, weil nicht ausreichend Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen.

Mehr Infos: banhate

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