Grazer Freibäder
Das Margaretenbad als Sommerwohnzimmer seiner Gäste
Im vierten Teil der Serie "Grazer Freibäder" steht das Margaretenbad in Geidorf auf dem Plan. Das beliebte Freibad feiert in wenigen Jahren bereits seinen 100. Geburtstag und kann mit einer bewegten Geschichte aufwarten.
GRAZ/GEIDORF. Für den Sprung ins kühle Nass eignet sich in Geidorf nichts so gut, wie das Margaretenbad, liebevoll "Margerl" genannt, das etwas versteckt in einem Wohngebiet an der Grillparzerstraße liegt. Bei dem 1927/28 gebauten Bad handelt es sich übrigens um das älteste Freibad in Graz, welches nicht entlang der Mur entstanden ist. Das wissen wenige so gut, wie Claudia Beiser, die fast jeden Tag im Bad angetroffen werden kann, war es doch das Betreiben ihrer Urgroßmutter Jenny Zerkowitz, durch die das Margaretenbad erst entstand. In der NS-Zeit enteignet, ging das Bad nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurück an die Familie, ehe es die Stadt übernahm.

- Das Margaretenbad besticht vor allem vormittags als ein ruhiges Familienbad. Nachmittags tummeln sich hier bis zu 1.000 Personen.
- Foto: MeinBezirk
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An einem guten Tag finden sich hier bis zu 1.000 Personen hier ein, die das große Schwimmbecken nutzen. Einziger Wermutstropfen: Der große Beachvolleyballplatz ist derzeit nicht bespielbar, hier wurde es verabsäumt eine Genehmigung einzuholen, das soll nun nachgeholt werden, damit der Platz wieder zur Verfügung steht.

- Ist mit ihrer Familiengeschichte eng mit dem Margaretenbad verbunden: Claudia Beiser.
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Sommer-Wohnzimmer
"Das Margaretenbad ist mein Lebensmittelpunkt im Sommer, mein Sommer-Wohnzimmer", lacht Beiser, "Jetzt bin ich seit Jahresanfang in Pension, das ist voll lässig, weil ich schon am Vormittag herkommen kann. Da ist es ruhig, dann gehe ich auch gern schwimmen. Am Nachmittag geht's dann los mit Karten spielen, Tratschen, Palavern und Kontakte knüpfen." Der Begriff Wohnzimmer fällt noch öfter, als wir die Badegäste nach ihren Eindrücken aus dem Margaretenbad fragen. "Wir verbringen hier sehr viel Zeit", bestätigt auch Gerald Kirchberger, der mit seiner Frau regelmäßig ins Margaretenbad kommt, "Wir haben seit Jahren die Saisonkarte, es ist wirklich ein gemütliches Familienbad."

- "Das Margaretenbad ist unser Sommerwohnzimmer", beschreibt Gerald Kirchberger das Freibad.
- Foto: MeinBezirk
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Kennen und lieben gelernt hat das Margaretenbad auch Christian Trnovec, der bereits in der zweiten Saison das Freibad als Geschäftsleiter begleitet. "Das Margaretenbad ist für mich erst in Erscheinung getreten, als ich bei der Holding angefangen habe. Davor kannte ich es nur aus Erzählungen meiner Frau. Sie hat in der Nähe gewohnt und ihre ganze Jugend hier verbracht." Nun zählt das Margaretenbad neben dem Stukitzbad, das Trnovec ebenfalls betreut, zu seinen Hauptanliegen.

- Christian Trnovec ist als Geschäftsleiter für das Margaretenbad verantwortlich.
- Foto: MeinBezirk
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"Die wichtigste Arbeit vor Ort machen aber die Bademeister und die Kolleginnen und Kollegen an der Kassa, sie sind das, was das Schwimmbad ausmachen", streut er seinem Team Rosen. Auch diese zeigen sich von ihrer Arbeit begeistert, wie uns Bademeister Alexander Fischer, der ebenfalls in der zweiten Saison das Margaretenbad betreut: "Hierher kommen echt viele coole, chillige und nette Leute. Das taugt mir voll."

- Das Margaretenbad, einst das erste Grazer Schwimmbad abseits der Mur, ist immer noch beliebter Treffpunkt in Geidorf.
- Foto: Grätzelinitiative Margaretenbad
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So geht's zum Margaretenbad
Das Margaretenbad liegt in der Grillparzerstraße 10. Straßenbahnlinie führt leider keine in die direkte Nähe des Freibades, an der Haltestelle Wormgasse – etwa 100 Meter vom Margaretenbad entfernt – halten aber die Buslinien 30, 39, 41, 58 und 63. Für die Anreise abseits der öffentlichen Verkehrsmittel empfiehlt MeinBezirk das Fahrrad, für die es vor dem Bad mehrere Abstellplätze gibt. Für Autofahrerinnen und Autofahrer relevant: Das Freibad liegt in der "Blauen Verkehrszone", etwas weiter nördlich beginnt die "Grüne Parkzone". Die Parkplätze in der Umgebung sind allerdings meist gut besetzt, die Suche danach würde den Badespaß wohl allzu kurz halten.
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