Jahreskongress für Altersmedizin
Demenzprävention und Pflegeroboter
Der Jahreskongress des Netzwerks für Altersmedizin hat stattgefunden. Schwerpunkte: Demenz und Technologie.
"Rund 50 Millionen Menschen leben weltweit mit Demenz. Bis 2050 werden es laut Prognosen 150 Millionen sein. Das Interesse an diesem Thema ist also groß", beschreibt Walter Schippinger. Er ist Vorsitzender des Netzwerks Altersmedizin Steiermark, das unterschiedlichste Träger – von den Geriatrischen Gesundheitszentren bis hin zu den Ordenspitälern – zusammenbringt. Einmal im Jahr setzen sich die Experten zusammen, um über aktuelle Forschung und Zukunftsmusik im Bereich "Altersmedizin" zu diskutieren. So auch heuer. Mit großem Erfolg, wie Schippinger resümiert.
Prävention ist der Schlüssel
Schwerpunkt war dieses Jahr die Behandlung, aber auch Prävention von Demenz. "Eine solche Erkrankung ist kein reines Schicksal. Wir wissen heute, dass rund 40 Prozent der Diagnosen auf gewisse Risikofaktoren zurückzuführen sind", beschreibt Schippinger. Neben Rauchen und Alkohol steigere etwa auch Schwerhörigkeit das Risiko für Demenz. "Um das zu verhindern, muss auf politischer Ebene etwas getan werden", so Schippinger. So könnten etwa Programme gegen Isolation im Alter das Demenzrisiko erheblich senken, aber auch Aufklärung auf persönlicher Ebene sei entscheidend.
Roboter in die Pflege
Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses waren elektronische Assistenzsysteme, die älteren Menschen das Leben zu Hause erleichtern sollen. "Das können etwa Apps sein, die im Falle eines Sturzes die Rettung alarmieren." Erste Ansätze gebe es außerdem im Bereich der Pflegeroboter, wo in Zukunft einiges zu erwarten sei. "In Zeiten, in denen Pflegepersonal knapp ist, ist das sicherlich ein interessantes Forschungsgebiet, auch wenn Menschen gerade in der Pflege natürlich nie vollständig durch Roboter ersetzt werden können." Das Thema "Pflegemangel" ist übrigens auch Schwerpunkt für den nächsten Kongress 2022, an dem schon auf Hochtouren geplant wird, wie Schippinger zu berichten weiß.
Wer nicht bis dahin warten will, kann sich anderweitig informieren: Kürzlich ist das Buch "Das ganze Leben leben" erschienen, das auf dem Kongress auch präsentiert wurde. Für dieses Sachbuch habe man Experten aus unterschiedlichsten Bereichen um Beiträge gebeten, so Herausgeber Schippinger. Herausgekommen sei ein Nachschlagwerk für jedermann.
"Das ganze Leben leben – Holt Euch das Alter wieder zurück"
Sachbuch Springer, 314 Seiten mit 40 Abbildungen
Online erhältlich
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