"Fridays for Future"-Serie
Der Kampf gegen die Vorurteile und für das Klima

Fridays for future – bringt ja eh nix? Die Aktivistinnen und Aktivisten sehen das anders. | Foto: Selina Schaffenrath
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  • Fridays for future – bringt ja eh nix? Die Aktivistinnen und Aktivisten sehen das anders.
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Die Klimakrise ins Bewusstsein der Menschen rücken, die dramatischen Auswirkungen anschaulich machen: Das wollen die Aktivistinnen und Aktivisten von "Fridays for Future" erreichen. MeinBezirk.at gibt ihnen die Plattform für regelmäßige Gastkommentare. Zum zweiten Mal geht es um Vorurteile, die der Bewegung oft entgegengebracht werden, und vor allem darum, diese zu entkräften.

Vorurteile gegen Fridays for Future:
Was wir dazu sagen (Teil 2)

GRAZ. Letzte Woche haben wir uns schon mit einigen Vorurteilen auseinandergesetzt. Nun folgt Teil 2, denn wir haben diese Vorurteile schon zu oft gehört und haben viel dazu zu sagen.

  • "Aber in den Sommerferien wird dann nicht gestreikt, sondern mit dem Auto in den Urlaub gefahren!"

Im Sommer bereiten wir uns auf den Streik Anfang Herbst vor. Da steckt sehr viel Arbeit dahinter, die wir alle ehrenamtlich in der Freizeit machen. Der Streik selbst findet aus gutem Grund während der Schulzeit statt, weil wir durch diesen kleinen Regelbruch Aufmerksamkeit auf die Klimakrise lenken wollen. Ein Streik in den Ferien ist kein Streik! Ein typisches Vorurteil ist auch, dass wir im Sommer Urlaub machen in anderen Ländern, wofür wir bestimmt auch das Auto oder Flugzeug benutzt haben. Mittlerweile gibt es aber gute Zugverbindungen, wie etwa nach Triest oder Kroatien, Fernreisebusse oder Fahrgemeinschaften. Die meisten von uns bemühen sich, umweltfreundlich zu reisen. Und auch wenn wir das vielleicht nicht immer tun: Wir müssen nicht perfekt sein, um effektive, politische Klimaschutzmaßnahmen zu fordern. Da niemand perfekt ist, könnte auch niemand Forderungen stellen und wir würden mit noch höherer Wahrscheinlichkeit auf eine Klimakatastrophe zusteuern.

  • "Ihr seid wohlstandsverwahrlost"

Mit dieser Aussage wird vermutlich darauf hingewiesen, dass Aktivismus ein Privileg ist. Das stimmt! Man muss zum Beispiel Eltern haben, die das ermöglichen. Wir wissen, dass es ein großes Privileg ist, und dass viele Menschen kaum oder gar keine Zeit oder Energie haben aktivistisch tätig zu werden. Wenn aber die, die schon Zeit und Energie haben, diese in Klimaaktivismus investieren, nutzen sie ihr Privileg für einen guten Zweck. Es ist wichtig, dass die Menschen, die in der Hinsicht im Vorteil sind, sich für Klimagerechtigkeit einsetzen. Wer sollte es sonst tun? Denkt man an all jene, die jetzt schon stark betroffen sind oder in autoritären Ländern leben, in denen es gefährlich ist auf der Straße zu demonstrieren, sind wir natürlich erst recht privilegiert. Für uns ist es jedoch kein Anlass untätig zu bleiben. Wir sehen es vielmehr als Voraussetzung, um handeln zu können und als Auftrag, das auch zu tun.

  • "Ihr habt einfach nichts Besseres zu tun"

Die meisten von uns haben genug anderes zu tun: Schule, Studium, Arbeit, Ausbildung. Trotzdem nutzen wir einen Teil unserer Zeit, um für eine lebenswertere Zukunft für alle zu kämpfen. Weil es einfach um so viel geht! Weil es uns alle betrifft. Weil wir uns Sorgen machen, um Menschen, die jetzt schon unter den Folgen der Klimakrise leiden, um unsere Zukunft und die der Generationen, die nach uns kommen. Wir sind die letzten Menschen, die noch wirklich viel Einfluss darüber haben, wie schlimm die Folgen sein werden. Und wir sind uns dessen bewusst, jeden Tag.

  • "Was ihr macht, bringt doch eh nichts"

Zu guter Letzt noch ein Vorurteil, das uns leider viel zu oft entgegengehalten wird: "Was ihr macht, hat sowieso keinen Sinn und bewirkt nichts". Seit Fridays for Future sich auf der ganzen Welt verbreitet hat und an Bekanntheit zugelegt hat, tut sich etwas. Seien es die weiter wachsenden Supermarktgänge mit veganen oder vegetarischen Lebensmitteln, die häufiger werdenden Diskussionen über das Klima im Bekanntenkreis, Medien die vermehrt über die Klimakrise berichten oder die politische Parteien, die zumindest in ihren Parteiprogrammen
viel mehr Klimaschutz inkludiert haben als früher (an der Umsetzung scheitert es leider trotzdem noch häufig!).
In zahlreichen Ländern engagieren sich mittlerweile immer mehr Menschen bei Fridays for Future oder anderen Klimabewegungen, um sich dafür einzusetzen, dass aus diesen kleinen Schritten große Sprünge in die richtige Richtung werden können. Denn zwar tut sich etwas, aber es ist noch lange (!) nicht genug, bis sichergestellt ist, dass die Pariser Klimaziele eingehalten werden. Darum machen wir mit unserer Arbeit weiter. Medien berichten häufiger über uns und, durch uns, über die Klimakrise. Das beste Beispiel dafür sind diese Gastkommentare, die wir seit Kurzem für MeinBezirk schreiben dürfen. Der Aktivismus von Fridays for Future und vielen anderen hat das möglich gemacht, ohne ihn würden wir diesen Satz hier nicht schreiben können, was zeigt: Was wir machen, bringt was.

Mehr Gastkommentare von Fridays for Future:

Warum die Angst der Bewegung nicht unberechtigt ist

Warum uns Klimaschutz von der Politik so schwer gemacht wird
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