Die Inka – Das Volk der Sonne

mystische Ruinenstadt Machu Picchu
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Um den Ursprung des Volkes der Inka ranken sich Mythen. Es gibt Legenden die von Viracocha erzählen, dem Vater der Sonne. Es heißt, dass er, als die Welt in Dunkelheit versunken war, das Licht in Form der Sonne erschuf. Neben der Sonner erschuf er auch den Mond und die Sterne. Er teilte die Welt in die obere Welt, die durch den Kondor repräsentiert wird, unsere Welt, in der der Puma regiert, und die untere Welt, die durch die Schlange dargestellt wird.

Während eines Ausflugs in die Umgebung von Cusco besuchte ich den Tempel des Mondes. Hier kann man die Symbole der Triologie der Inka entdecken. Die Stufen, die hinauf zum Eingang führen, stellen die Hälfte des Inka-Kreuzes (Chakana) dar. Chakana symbolisiert die zuvor angesprochenen drei Welten (Uku Pacha, Kai Pacha und Hanan Pacha). Vor dem Eingang des Tempels findet man einen Kondor, danach trifft man auf einen wachenden Puma, und zuletzt wird man beim Eintritt von einer Schlange begleitet. Im Inneren des Tempels befindet sich ein Altar, der bei Vollmond zur Gänze beleuchtet wird. Hier im Inneren des Tempels ist man Mutter Erde so nahe, dass man mit ihr sprechen kann. Um mit Pacha Mama Kontakt aufzunehmen, muss man seine Hände auf die Altarplatte legen und mit seinem Atem auf den Tisch hauchen. Man teilt ihr seinen Namen, seine Herkunft und seine Wünsche mit. Während dieses Prozesses entzieht Mutter Erde dem Bittenden die bösen Energien. Nach ein paar Minuten verlässt man den Tempel mit neuen Energien gestärkt und wird von einer großen Schlange hinaus begleitet.

So wie Viracocha der Vater der Sonne war, so war jeder Inkaführer der Sohn der Sonne. Die Nachfahren der Inka sehen auch heute noch die Sonne als ihren Vater und den Mond als ihre Mutter an. Zur Wintersonnenwende zelebrieren sie in Sacsayhuaman bei Cusco das „Fest der Sonne“, Inti Raymi. An diesem Tag wird dem Sonnengott für die reichlichen Gaben gedankt, die Götter und der Herrscher geehrt, und an die Vorfahren gedacht.

Das Reich der Inka erstreckte sich vom Amazonas, dem größten tropischen Regenwald der Welt, über das felsige Massiv der Anden, der längsten Gebirgskette der Welt, bis hin zur Atacama-Wüste, dem trockensten Gebiet der Welt. Das Zentrum des Inkareichs war Qosqo (= Cusco), was so viel bedeutet wie „der Nabel der Welt“. Von Qosqo aus regierten die Inka (= Herrscher). Ihr Imperium konnte sich mit jenem des Römischen Reichs messen. Auf dem von ihnen angelegten Straßennetz, das die Hälfte der Erde umspannen hätte können, legten Botenstaffeln täglich 400km zurück.

Die Inka setzten sich gegen die erbarmungslose Natur durch: die gröllenden Vulkane, die Erschütterungen der Erde, die großen Höhen, den Sauerstoffmangel, und den geringen Niederschlag. Sie entwickelten eine erdbebensichere Bauweise und legten einzigartige Bewässerungssysteme an, die es ihnen erlaubten auf mehreren 1000 Metern Höhe Landwirtschaft zu betreiben. Gigantische Terrassen wurden angelegt, auf denen man Mais, Bohnen, Quinoa, Kartoffeln, Erdnüsse und Tomaten anbaute. Die Quechua bauten auch Coca-Pflanzen an, die sie zerkauten, um so Hunger und Müdigkeit zu überwinden. Sie zähmten Tiere, wie etwa Lamas, Alpacas und Schafe, die ihnen Fleisch boten und sie mit Wolle für warme Kleidung versorgten. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich auch ihr Körperbau. Sie entwickelten größere Lungen und hatten kräftigere, kürzere Beine.

Die letzte Zufluchtsstätte der Inka trohnt hoch über den Gipfeln der Welt. Die magische Stadt Machu Picchu, deren wahre Funktion auch heute noch ein Rätsel darstellt, ist eindeutig der schönste Ort den ich in meinem ganzen Leben besucht habe. Die malerische Landschaft mit ihren bizarren, überwucherten Bergkegeln, die vom Fluss Urubamba umschlungen werden, hat etwas Unwirkliches und Traumhaftes, nicht zuletzt wegen des zarten Dunstes, der die Ruinenstadt oft nur schemenhaft erkennen lässt.

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