"Die Jugendlichen im Volksgarten brauchen Zukunftsperspektiven!", fordert WOCHE-Leserin Christa Carina Kokol

Im Volksgarten macht leider nicht nur der kaputte Zaun des Sportplatzes Probleme. | Foto: geopho.com
  • Im Volksgarten macht leider nicht nur der kaputte Zaun des Sportplatzes Probleme.
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Kaum ein Thema hat Medien und Menschen in Graz in den letzten Wochen so beschäftigt wie der Volksgarten: Drogenhandel, Schlägereien und sogar Messerstechereien sorgen bei Anrainern rund um den Park im Bezirk Lend schon seit einiger Zeit für Aufregung und ein mulmiges Gefühl. Viele der Probleme gehen vor allem von Dutzenden unbegleiteten und minderjährigen Jugendlichen aus, die in Asylheimen in der Keplertsraße untergebracht sind. Eine Lösung für die Situation scheint dabei nicht in Sicht und auch die Politik zeigt sich oftmals ratlos.

Viele Ideen
Aus diesem Grund hat es sich Arzt und Psychotherapeut Klaus Gstirner vom Verein „Graz: Sicher Leben!“ zum Ziel gesetzt, die Sicherheitsprobleme der Stadt gemeinsam mit Einsatzorganisationen, Politik und Bevölkerung in Angriff zu nehmen. „Graz braucht Ihre Hilfe, um sicherer zu werden!“, forderte er deshalb in der letzten Ausgabe der WOCHE und unsere Leser sind seiner Aufforderung nachgekommen: Die Ideen reichen dabei vom Ruf nach härteren Strafen bis hin zum Einsatz von Streetworkern und Ordnungswachen (eine kleine Auswahl können Sie auf der rechten Seite lesen).

Mitverantwortung tragen
Unsere Leserin Christa Karina Kokol, selbst in der Nähe des Volksgartens zuhause, ortet das Problem vor allem in der Perspektivenlosigkeit der Jugendlichen, die häufig aus Kriegsgebieten, in denen sie von klein auf mit Gewalt, Hass und Terror konfrontiert wurden, nach Österreich gekommen sind. „Junge Männer stehen tagein, tagaus gelangweilt im Volksgarten herum – ohne Arbeit, ohne Zukunftsperspektiven. Um sich Geld zu beschaffen, blüht der Drogenhandel, vor den Augen der Passanten, rund um die Uhr [...]“, schreibt die Mentaltrainerin. „Es müssten daher Sozial- und Arbeitsprojekte geschaffen werden, in welche Vertreter der einzelnen Volkgruppen in Planung und Durchführung eingebunden werden und Mitverantwortung tragen. [...] Den jungen Menschen sollte im Rahmen dieser Projekte auch zugemutet werden, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen (beginnend bei der Sauberhaltung der Parkanlagen).“

Lösungen finden
Ein Vorschlag, dem auch Werner Miedl, Vorstandsmitglied von „Graz: Sicher Leben!“, etwas abgewinnen kann: „Das ist genau dort, wo auch wir als Verein ansetzen wollen“, freut sich der Polizist, der auch schon mit Vertretern der afghanischen und tsche-tschenischen Community in Kontakt steht. Gemeinsam will man analysieren, wo es Nachholbedarf gibt und wie man die Jugendlichen besser in Graz integrieren kann um ihnen neue Perspektiven und Alternativen zu einem Leben als Kriminelle zu geben. „Wir wollen beginnen, die Zustände so zu verändern, dass ein normaler Alltag möglich ist und wir werden den Fokus von Stadt und Land dorthin richten müssen“, so Miedl. „Es ist aber trotzdem völlig klar, dass in Graz keine Dealer und keine Messerstechereien toleriert werden und dass die Polizei durchgreifen muss, wenn Grenzen überschritten werden.“

Leserreaktionen

WOCHE-Leser haben uns geschrieben, wie sie zum Thema Volksgarten und Sicherheit in Graz stehen. Lesen Sie hier eine kleine Auswahl.

Streetworker
Grundsätzlich fühle ich mich in der Gegend wohl. Nachts würde ich trotzdem keinesfalls zum Volksgarten gehen oder mich auf dem Lend- oder Griesplatz aufhalten. Da man nicht in einen Bandenstreit kommen oder von Dealern angesprochen werden möchte. Es sind aber nicht nur Lend- und Griesplatz bedenklich, sondern auch der Jakomi-niplatz ist aufgrund der vielen Alkoholiker nachts sehr unangenehm zu besuchen. Es sollten Streetworker eingesetzt werden, um das Drogen- und Alkoholproblem zu beheben und Ordnungswachen die bei Streitigkeiten eingreifen können.
Karina Maierhofer per E-Mail

Härtere Strafen
Gott sei Dank, dass sich einige Personen im Verein „Graz: Sicher Leben!“ zusammen gefunden haben. Es ist dringend notwendig! Ich würde gerne mitmachen. Für ein friedliches Zusammenleben in Graz sind vor allem zwei Voraussetzungen notwendig: Dass Ausländer, die kriminell geworden sind, sofort (!) des Landes verwiesen werden und nicht noch um Asyl ansuchen können. Weiters – für In-und Ausländer – eine Verschärfung des Strafvollzugs: Es kann nicht sein, dass die Erbringung von gemeinnützigen Leistungen von Straftätern gesetzlich nicht sofort möglich ist und dass es nach einer Straftat (z.B. Überfall) heißt: Auf freiem Fuß angezeigt!
Hans Gröbelbauer per E-Mail

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