Die Lehmgrube als Lieblingsheimat

Szene aus 1968: Sturm und der GAK kreuzen in der Gruabn die Klingen. | Foto: Sammlung Sturm Graz/ Fischer
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  • Szene aus 1968: Sturm und der GAK kreuzen in der Gruabn die Klingen.
  • Foto: Sammlung Sturm Graz/ Fischer
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Ein Beitrag von Benjamin Sikora und Georg Kleinschuster

Einst Übergangsplatz, dann Heimat des SK Sturm: die Geschichte der legendären Gruabn im Zeitraffer.

Trotz der widrigen Umstände führte nach dem Ersten Weltkrieg 1918 der erste Weg der verbliebenen Sturm-Mitglieder wieder zum Verein. Was sie dort jedoch vorfanden, war nicht vielversprechend. Insbesondere der erste eigene Platz in der Fröhlichgasse musste Heimgärten weichen und so war die Platzsuche in den folgenden Monaten ein zentraler Punkt der Vereinsaktivitäten.
Auf Vermittlung des Bäckermeisters Michael Höllers, dessen Sohn bei Sturm spielte, stieß Obmann Karl Aßmann auf einen Grund des Moserhofschlössl-Besitzers Franz Xaver Althaller nördlich der Trabrennbahn, den der Verein ab März 1919 pachten konnte und der als Übergangslösung dienen sollte. Eigentlich wollte man auf eine Wiese in der Naglergasse/Ecke Krenngasse ziehen. Dieser Plan musste jedoch bald verworfen werden.

Holztribüne wird gebaut

Nach den Platzarbeiten konnte bereits am 9. März 1919 der neue Sturmplatz mit einem 5:2-Erfolg gegen den Deutschen SK eröffnet werden. Noch 1919 wurde aus dem Provisorium eine Dauerlösung und so wurde der Platz planiert und mit Zuseherrampen versehen. 1921 erfolgte schließlich die offizielle Eröffnung vor rund 8.000 Zusehern. Durch die Unterstützung von Franz Öhler folgte 1934 der wohl wichtigste Schritt zum richtigen Stadion: der Bau der heute noch stehenden Holztribüne. Aufgrund der zentralen Lage und nicht zuletzt wegen der dort spielenden Sturm-Elf, wurde der Sturmplatz schnell zum beliebtesten Sportplatz in Graz.

1965 in der Gruabn: volles Haus gegen Rapid | Foto: Sammlung Sturm Graz/ Fischer
  • 1965 in der Gruabn: volles Haus gegen Rapid
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15 letzte Jahre

Noch vor der ersten geschlossenen Rasendecke bezeichnete Ernst Happel den Platz in den 1950er Jahren als „Lehmgrube“. Öffentlich wurde der Begriff „Gruabn“ erstmals 1969 von Sportreporter Otmar Behr verwendet – er soll auf den legendären Sturm-Trainer Gerdi Springer zurückgehen.
1974 zog es Sturm ins alte Bundesstadion Liebenau – die Gruabn stand vor dem Aus. Doch weil Schwarz-Weiß im weiten Rund nie ganz heimisch wurde und nachdem der geplante Straßenausbau der B 76c über den Sturmplatz nicht zur Umsetzung kam, revitalisierte der Verein im Herbst 1982 die Gruabn und kehrte bis zum endgültigen Liebenau-Umzug 1997 an die legendäre Spielstätte zurück.

Das letzte Spiel in der Gruabn bestritt Sturm am 31. Mai 1997. | Foto: GEPA
  • Das letzte Spiel in der Gruabn bestritt Sturm am 31. Mai 1997.
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Kampf um Denkmalschutz

Danach wurde sie zur neuen Heimat der Amateurmannschaft, die dort auch den Aufstieg in die Regionalliga feierte. Doch 2005 kam es zur Zäsur: Trotz eines anderslautenden GV-Beschlusses verkaufte Hannes Kartnig die Pachtrechte an die Stadt Graz. Der SK Sturm musste im Folgejahr dennoch Konkurs anmelden.
Seither spielt der ehemalige Bezirksrivale GSC in der Gruabn. Die Stehplatztribünen wurden, genauso wie das alte Klubhaus, geschliffen und umgestaltet. Ab 2016 kämpfte eine Initiative von Sturm-Mitgliedern für die Rettung der mittlerweile wohl ältesten Holztribüne Österreichs – mit Erfolg. Seit Kurzem steht die Gruabn unter Denkmalschutz und soll demnächst sogar renoviert werden.

Szene aus 1968: Sturm und der GAK kreuzen in der Gruabn die Klingen. | Foto: Sammlung Sturm Graz/ Fischer
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