,Diese Roma waren nie im Vinzinest‘
Pfarrer Pucher widerspricht dem „Büro der Nachbarschaften“: Roma-Lager habe nichts mit dem Vinzinest zu tun gehabt.
In der letzten Ausgabe der WOCHE berichteten wir über eine Gruppe von Roma, die sich auf dem Andräplatz niedergelassen hatte. Auf Betreiben von Gunda Bachan vom „Büro der Nachbarschaften“ sei dann von der Stadt in der Puchstraße eine vorübergehende Bleibe gefunden worden, wo die Roma bis zu ihrer Rückkehr ins Vinzinest in der Kernstockgasse – dort wird noch bis Ende Juli umgebaut – bleiben könnten.
Geht es nach Pfarrer Wolfgang Pucher, könne das aber niemals eine „Rückkehr“ im eigentlichen Sinne sein. „Diese Gruppe kennen wir nicht, von ihnen war nicht einer vorher im Vinzinest untergebracht“, erbost sich der Pfarrer. „So, wie es Frau Bachan erzählt, sieht es so aus, als hätten wir vom Vinzinest die Leute auf die Straße gesetzt. Dem widerspreche ich ganz energisch“, sagt Pucher. Bachan hatte in der Vorwoche zu Protokoll gegeben, dass sich die Betreuer im Vinzinest ihren Bewohnern zwar schon monatelang gesagt hätten, dass im Juli der Umbau stattfände und sie deshalb nach Hause fahren sollten. Getan hätten sie das aber nicht, erklärte Bachan.
„Wir kennen unsere Leute“
Das bringt Pucher in Rage. „Wir kennen unsere Leute alle und von dieser Gruppe, die am Andräplatz übernachtet hat, war mir nicht ein einziger bekannt. Diese Leute hatten ein Auto mit französischem Kennzeichen. Von den Leuten, die wir im Vinzinest untergebracht hatten, sind fast alle nach Hause gefahren. Diejenigen, die hier Arbeit gefunden hatten, haben wir für die Zeit der Bauarbeiten in anderen Quartieren untergebracht.“
Überhaupt sei es eine Schande für die Stadt Graz, dass nur „diejenige Organisation, die am wenigsten Mittel zur Verfügung hat“, also die Vinzigemeinschaft, im Notfall solche Gruppen aufnehmen könne.
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