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Ein eigenes Stadion für den SK Sturm – jetzt spricht Präsident Christian Jauk

Kämpft mit großer Leidenschaft für ein Sturm-Stadion: Präsident Christian Jauk | Foto: GEPA
  • Kämpft mit großer Leidenschaft für ein Sturm-Stadion: Präsident Christian Jauk
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Die Lage ist angespannt, die Stimmung im Keller, das Verhältnis zwischen der Vereinsführung des SK Sturm und der Stadt Graz ist gelinde gesagt unterkühlt.

Da werden in der Nordkurve schon einmal – mit Duldung des Vereins – Transparente gehisst, die die Abwahl des Bürgermeisters fordern, als "Retourkutsche" beanstandet die städtische Bau- und Anlagenbehörde die Podeste der "Vorsänger" im Fansektor.

Stadionfrage erhitzt die Gemüter

Der wahre Grund für die Auseinandersetzungen ist aber die berühmte Stadionfrage: Präsident Christian Jauk und sein Vorstand machen sich für ein eigenes Sturm-Stadion stark, Bürgermeister Siegfried Nagl und die Stadtregierung lehnen dieses Ansinnen rundweg ab. So wie übrigens eine deutliche Mehrheit der Grazerinnen und Grazer: 87 Prozent sprechen sich laut einer Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts "m(Research" gegen zwei Stadien für Sturm und GAK aus, plädieren dafür, dass beide Vereine gemeinsam in der Merkur-Arena spielen (die WOCHE berichtete).

Jetzt spricht der Präsident

Genau diese Umfrage wiederum ärgert Jauk. "Auf Basis der bekannten und veröffentlichten Fakten ist dieses Ergebnis nachvollziehbar. Allerdings liegen bei weitem nicht alle Fakten auf dem Tisch, vieles ist der Bevölkerung nicht bekannt", fordert er mehr Fairness ein – auch in der medialen Berichterstattung. Genau deshalb hat die WOCHE den Sturm-Präsidenten zum Interview gebeten.

WOCHE: Wie lautet das konkrete Angebot des SK Sturm an die Stadt Graz?
Wir übernehmen die jährlichen Verluste der Stadt Graz für das Stadion für die nächsten 20 Jahre, zusätzlich zahlen wir zu 100 Prozent die Investition in die Sky-Boxen. Die Stadt bleibt Eigentümer, im Gegenzug hätten wir gerne einen langfristigen Pachtvertrag.

Was hätte die Stadt davon?

So ein Millionenangebot bekam die Stadt noch nie in ihrer Geschichte. Die Sturm-Millionen kann sie in den Ausbau eines zweiten Stadions stecken, das durch das Wachstum der Stadt und der Euphorie für den Damenfußball so oder so notwendig ist. Zusätzlich zahlt Sturm jährlich über 7 Millionan Euro an die öffentliche Hand an Steuern, Abgaben etc. 

Was ist aus Ihrer Sicht der Nachteil an einem gemeinsamen Stadion?
Dann bleiben die Verwaltung und die Vermarktung bei der Stadt bzw. bei der Messe. Das ist deutlich teurer und ineffizienter. Mein Vorschlag: Machen wir doch eine Machbarkeitsstudie und investieren wir unsere Zeit in bessere Lösungen.

Was erhoffen Sie sich von einem eigenen Stadion?

In kleineren europäischen Ligen ist das Stadion die wichtigste Einnahmequelle für die Vereine geworden. In Graz besitzen wir keine Vermarktungsrechte, nicht einmal die Schankrechte und erleiden dadurch gravierende finanzielle Nachteile. Man erwartet in Graz Spitzenleistungen, bietet aber dafür nicht ausreichende Rahmenbedingungen. Emotional brauche ich nicht erklären, was eine eigene Heimat für die Sturm-Familie bedeuten würde.

Was hätten Sie denn mit einem eigenen Stadion vor?
Lassen sie sich überraschen, aber gehen sie davon aus, dass wir das Stadion das ganze Jahr bespielen würden. Bei uns steht der Sturm- und Fußballfan im Vordergrund.

Gibt es eine Gesprächsbasis mit dem GAK, sind gemeinsame Initiativen geplant?
Wir sitzen jetzt schon beim Thema Stadion gemeinsam am Tisch. Unser aller Interesse ist es, den Fußball in Graz und in der Steiermark konstruktiv weiterzuentwickeln. Das erfordert eine adäquate Infrastruktur; nicht nur für unsere Herren, sondern genauso für die Damen und die Jugend und andere Sportarten.

Gibt es einen Plan B, wenn es zu keiner Lösung mit der Stadt kommt?
Langfristig sind die Stadt und der SK Sturm derselben Meinung, nämlich eine 2-Stadien-Lösung anzustreben. Zeitpunkt und Tempo unterscheiden uns. Die Politik ist bei Infrastrukturthemen zu langsam geworden. Wir setzen weiterhin auf konstruktive Gespräche mit der Stadt.

Die Grazer sind mehrheitlich gegen 2-Stadien-Lösung
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