ESSO-Tankstellen stehen vor dem Aus

Heinz Schmidt hängt Ende März nach 44 Jahren den Tankstutzen endgültig an die Zapfsäule. Mit seiner Tankstelle stirbt eine der letzten Servicestationen in Graz. | Foto: www.geopho.com
  • Heinz Schmidt hängt Ende März nach 44 Jahren den Tankstutzen endgültig an die Zapfsäule. Mit seiner Tankstelle stirbt eine der letzten Servicestationen in Graz.
  • Foto: www.geopho.com
  • hochgeladen von Klaus Krainer

AGIP schluckt ESSO. Betroffen sind auch vier Grazer Filialen – und ein echter „Spritdinosaurier“.

Im vergangenen Sommer hat der AGIP-Konzern das ESSO-Tankstellennetz in Österreich gekauft. 177 Tankstellen sind davon betroffen. Dass alle Standorte künftig vom neuen Eigentümer unter der Marke „ENI“ weitergeführt werden, ist derzeit mehr als fraglich. Auch bei den vier Grazer ESSO-Tankstellen weiß man derzeit noch nicht, wie es im Sommer weitergehen soll, denn spätestens dann muss laut Kaufvertrag die Marke ESSO verschwunden sein. Besonders am Standort in der Grabenstraße ist die Schließung sogar wahrscheinlich, denn keine 100 Meter weiter gibt es bereits eine AGIP-Station. Pächter Heinz Schmidt ist seit 44 Jahren für ESSO tätig, hat schon während der Schulzeit nebenbei in der Tankstelle gejobbt. „Manchmal habe ich den Unterricht geschwänzt“, erzählt Schmidt. „Wenn die Lehrer in der Pause tanken gekommen sind, habe ich mich in der Werkstatt versteckt.“ Werkstätten, das gäbe es heute allerdings ohnehin nicht mehr. „Ich habe noch eine der letzten Servicestationen betrieben, wir haben Reifen gewechselt und Bremsklötze erneuert.“ Jetzt hofft der 58-Jährige auf die Frühpension. „Ende März ist bei mir Schluss.“ Dann sperrt er seine Tankstelle zu, Inventar und Waschanlage sind bereits verkauft und abmontiert.
Ferdinand Müller, Obmann der Tankstellenpächter in der Wirtschaftskammer, bis vor Kurzem selbst und 37 Jahre lang Pächter der ESSO-Tankstelle in der Plüddemanngasse, sagt: „Die Kollegen hängen derzeit total in der Luft. AGIP bzw. ENI sagen einfach nicht, wie es weitergehen soll.“

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.