Frische Luft für den Kalvarienbergstollen

Beeindruckend: Der rund 314 Meter lange Kalvarienbergstollen befindet sich noch weitgehend im Originalzustand. | Foto: Pfarre Kalvarienberg
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  • Beeindruckend: Der rund 314 Meter lange Kalvarienbergstollen befindet sich noch weitgehend im Originalzustand.
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Pfarre Kalvarienberg legt einen zweiten Zugang des Stollens frei um weiter Führungen zu ermöglichen.

Es war das Jahr 1944, von Italien aus war Graz erstmals für Fliegerbomben erreichbar und so wurden zahlreiche Luftschutzbunker gebaut. Einer davon war der Kalvarienbergstollen mit Platz für rund 3.000 Personen. Jetzt, 76 Jahre später, rückt genau dieser Kalvarienbergstollen wieder in den Fokus.

Zweiter Zugang freigelegt

Der Stollen beherbergt schon seit 2006 eine Ausstellung zu seiner Historie, von Zeit zu Zeit führe ich Gruppen durch und erzähle seine Geschichte", berichtet Friedrich Hager, Wirtschaftsrat der Pfarre Kalvarienberg und Initiator des aktuellen Ausbaus. "Ursprünglich gab es zwei Stolleneingänge. Jener an der Ostseite zum Murradweg wurde allerdings zugemacht, damit Lausbuben nicht unbefugt eintreten können. Aktuell wird aber bereits daran gearbeitet, diesen zweiten Zugang als Belüftungsmöglichkeit und Notausgang wieder zu öffnen", so Hager. Durch die bisherige Feuchtigkeit musste die Beleuchtung bereits mehrmals ausgetauscht werden. Insgesamt investiert die Pfarre Kalvarienberg rund 30.000 Euro in das Projekt, alle Arbeiten werden in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. So sollen in Zukunft vermehrt Schulgruppen und Geschichtsinteressierte durch den Stollen geführt werden können.

Im Einsatz: Friedrich Hager führt durch den Kalvarienbergstollen | Foto: Pfarre Kalvarienberg
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Zeitgeschichte erhalten

Friedrich Hager ist es wichtig, den Stollen als erlebbares Gut der Zeitgeschichte zu erhalten: "Ich bin kein Kriegsverherrlicher, ganz im Gegenteil. Als Jahrgang 1942 musste ich als Kind selbst oftmals in den Luftschutzbunker Eggenberg flüchten. Mir geht es darum, dass die Leute weiterhin begreifen können, was Krieg für die Menschen bedeutet." Der Kalvarienbergstollen ist großteils unverändert zu seiner Bauzeit im Zweiten Weltkrieg, Geländer oder Latrinen befinden sich im Originalzustand. Bis Juli sollen die Arbeiten am Stollen abgeschlossen sein, durch ein beim Freilegen des zweiten Zugangs entdecktes, dreieinhalb Meter großes Loch, hat sich der eigentliche Zeitplan ein wenig verzögert. Friedrich Hager meint: "Führungen absolviere ich ab einer Person – alle Interessierten können sich einfach in der Pfarre Kalvarienberg melden."

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