Einst & Jetzt Teil 113: Grazer Herbstmesse
"Gemma Messe schau'n"
Anlässlich der bevorstehenden Grazer Herbstmesse erzählt Stadthistoriker Karl Albrecht Kunbinzky von der Chronik der Messeveranstaltung – vom Markttag bis zum internationalen Großevent, wie sie es heute ist.
GRAZ. Rund 70.000 Besucherinnen und Besucher sowie nationale und internationale Aussteller werden dieses Jahr zwischen 29. September und 3. Oktober bei der Grazer Herbstmesse erwartet. Unterhaltung, Kulinarik und die neusten Trends aus Fashion und Interieur begeistern schon seit vielen Jahren bei dem kultigen Großevent, weiß Stadthistoriker Karl Albrecht Kubinzky.
Wirtschaft im Zeitspiegel
"Wer's hat und sich was leisten kann, schaut gern sich die Grazer Messe an!" hieß es schon 1923 auf einer Ansichtskarte. "Eigentlich hat die Geschichte der Grazer Messen schon mit den traditionellen Markttagen der Stadtgeschichte angefangen", erklärt Kubinzky. Die erste halbwegs moderne Messe als Wirtschaftsausstellung gab es in Graz im Jahr 1870. Zu den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern zählte damals Kaiser Franz Joseph I.
Im Jahr 1906 folgte die erste der langen Reihe von jährlichen Herbstmessen. Der kaiserliche Statthalter Graf Clary und Aldringen und Bürgermeister Dr. Graf kamen zur Eröffnung der ersten offiziellen Herbstmesse, die rund eine Viertelmillion Besucher zählte. "Der Trägerverein ,Grazer Herbstmesse' hatte das Who-is-Who der steirischen Wirtschaft als Mitglieder", meint der Stadthistoriker.
Attraktion heute wie damals
Das Messegelände hat sich mit der Zeit stark verändert. Anfangs gab es zwischen Industriehalle und Trabrennplatz noch die Bicyclerennbahn für Radfahrer. Der Trabrennplatz diente nicht nur dem Pferdesport, sondern wurde vielseitig verwendet, mitunter für Motorsport, Paraden, Sportfeste und das Luftschiff der Rennerbuben.
Obwohl sie eigentlich mit der Wirtschaftsmesse nichts zu tun haben, waren sowohl der Vergnügungspark als auch die Kulinarik schon lange fixer Bestandteil der Grazer Herbstmesse. Von der linkisch wirkenden Rutschbahn der Anfangszeit bis zum Höher-schneller-stärker-Gerät der Gegenwart führte gar kein so weiter Weg.
Mehr zur Stadtgeschichte gibt es hier:
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