GGZ: Mit Individualität zum Glück

Kommunikation ist wichtig: GGZ-Personalchefin Anita Tscherne im Gespräch mit Mitarbeiter Markus Lettner. | Foto: Foto Jörgler
  • Kommunikation ist wichtig: GGZ-Personalchefin Anita Tscherne im Gespräch mit Mitarbeiter Markus Lettner.
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"Noch leiden wir unter keinem Fachkräftemangel. Aber uns steht mit den Baby-Boomern eine große Pensionierungswelle bevor. Wenn ich da gute Mitarbeiter bekommen und halten möchte, muss ich auch etwas bieten", ist Anita Tscherne, Personalchefin bei den Geriatrischen Gesundheitszentren Graz (GGZ), überzeugt. "Deshalb haben wir im Personalwesen auch unsere Haltung geändert: Vom kollektiven Verwalten hin zu den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter." Eine Umstellung, die den GGZ kürzlich den "Staatspreis Familie & Beruf" eingebracht hat.

Flexibles Dienstzeitmodell
Eine ausgewogene Life-Domain-Balance wird für viele Arbeitnehmer immer wichtiger. "Aus diesem Grund bieten wir unseren Mitarbeitern auch individuelle Dienstpläne." Dies äußert sich beispielsweise in der Möglichkeit, zu jedem Ersten eines neuen Monats den Arbeitsumfang zu reduzieren und anzuheben. Zudem gebe es sogenannte Korridordienstzeiten für Ärzte und Therapie: "Unsere Mitarbeiter haben für das Kommen und Gehen je eine Stunde individuellen Spielraum." Abgerundet wird das familienfreundliche Personalmanagement der GGZ durch eine innerbetriebliche Kinderbetreuung mit erweiterten Öffnungszeiten und nur drei Wochen Ferien jährlich.

Gesund und altersgerecht
Die Arbeit mit älteren Menschen ist physisch und psychisch anstrengend. "Die Mitarbeiter brauchen einen Ausgleich. Wir bieten Stressmessungen, Yoga-Einheiten und Workshops zur gesunden Ernährung. Unsere älteren Mitarbeiter haben außerdem die Möglichkeit, körperlich weniger anspruchsvollen Jobs nachzugehen, zum Beispiel im Tageszentrum, in der Seniorenbetreuung oder in der Versorgung der Bewohnerwäsche."

Führungskräfte
Weil es bei so viel Individualität gute Kommunikation braucht, kommen bei den GGZ auf 700 Mitarbeiter 70 Führungskräfte. 69 Prozent davon sind Frauen. "Führungskräfte können bei den GGZ auch in Teilzeit arbeiten. Das war lange nicht möglich, was vor allem für Frauen, die aus der Karenz zurückkehrten, ein immenser Nachteil war. So gingen viele Kompetenzen für uns verloren. Zumal eine Elternschaft als zusätzlicher Kompetenzerwerb zu werten ist", meint Tscherne.
Bei den GGZ kann also über so gut wie alles gesprochen werden, so lange die bestmögliche Betreuung für die Patienten und Bewohner gewährleistet bleibt: "Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen", erklärt die Personalchefin zufrieden. So lange dieses sich die Waage hält, ist das Optimum für alle Beteiligten erreicht.

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