TrauDi! fragt nach
Gibt es in deiner Grazer Schule oft Streit?
Die Meinungen von Kindern und Jugendlichen sind (uns) wichtig! Im Rahmen der Serie "TrauDi! fragt nach" lassen das Kinderbüro und MeinBezirk.at junge Grazerinnen und Grazer zu Wort kommen – diesmal zum Thema Streit in der Schule.
GRAZ. Zu den vielen Herausforderungen im Schulalltag zählen Konfliktsituationen, die zwischen Schülerinnen und Schülern auftreten können. Teils werden diese von den Kindern und Jugendlichen untereinander gelöst, oft müssen aber auch Lehrkräfte eingreifen, damit der Konflikt beigelegt wird. Da Streit und Konflikte einen negativen Einfluss auf das Lernklima und das Wohlbefinden haben, haben das Kinderbüro und MeinBezirk.at Schülerinnen und Schüler befragt, wie es ihnen mit Konflikten in der Schule geht.
Konstruktiver Umgang mit Konflikten
Der Großteil der befragten Kinder berichtete, dass ihr Schulalltag weitestgehend konfliktfrei verläuft. Noemi (9 Jahre) meint: "Es gibt nicht viel Streit." Alex (11 Jahre) pflichtet dem bei: "Zwar streiten manchmal die zweiten Klassen mit den ersten oder zwei Kinder sind nicht derselben Meinung, aber wirklich böse ist eigentlich niemand zu anderen Schülern." Einige Kinder erwähnten, dass in ihrer Klasse ein guter Umgang mit Konfliktsituationen herrscht. "Es gibt nicht viel Streit und wenn doch, wird er fair geregelt", erzählt Samira (10 Jahre). Bei Ian (11 Jahre) ist es ähnlich: "Streit ist bei uns selten und wir regeln ihn dann gut." Aber nicht alle Kinder erleben in der Schule ein überwiegend friedvolles Lernklima. Iris (8 Jahre) berichtet: "Die Buben raufen viel und die Mädchen streiten ein bisschen. Aber nur in meiner Klasse."
Friedliche Lösungen lernen
Damit Kinder von klein auf lernen, ihre Konflikte friedlich und konstruktiv auszutragen, müssen sie in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen dahingehend angeleitet und begleitet werden. Wie so oft haben hier die Erwachsenen eine wichtige Vorbildfunktion. Wenn diese einen guten Umgang mit Konflikten vorleben, tun sich Kinder leichter, das auf eigene Konfliktsituationen anzuwenden.
Kinderbüro-Bildungsexpertin Kathrin Kapeundl betont in diesem Zusammenhang wie wichtig es ist, dass Pädagoginnen und Pädagogen die Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation kennen und diese bereits früh an Kinder weitergeben: "Von Marshal B. Rosenberg, dem Gründer der gewaltfreien Kommunikation, stammt das Zitat 'Worte können Fenster sein oder Mauern'. Wir können das, was uns wichtig ist, oder uns stört offen und freundlich formulieren, oder mit Beschimpfungen und Urteilen Mauern bauen." Die Gewaltfreie Kommunikation, so Kapeundl weiter, lade ein frei heraus zu sagen, "was wir brauchen und gerade nicht bekommen". Statt der Suche nach Schuldigen stehe eine andere Frage im Mittelpunkt, nämlich: "Wer braucht was?" Ihre Überzeugung: "Je früher wir uns damit beschäftigen, was wir uns wünschen und brauchen, desto eher können wir hören, was anderen wichtig ist und dadurch Konflikte friedvoll lösen."
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