Glücksprofessorin Renate Duschnig: Hier wird "Glück" unterrichtet

- <f>Glück ist ansteckend:</f> Renate Duschnig ist seit zehn Jahren in der Glücksforschung tätig und lehrt, wie man Glück steigern kann.
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Martina Maros-Goller
Renate Duschnig erklärt, wieso es in der Schule das Unterrichtsfach "Glück" braucht und wer profitiert.
"Wenn wir glücklicher sind, führt das zu mehr Zufriedenheit, Freude, Liebe, Stolz und Staunen. Und ja, Glück ist erlernbar", sagt Renate Duschnig. Seit zehn Jahren ist sie als diplomierte Lebensberaterin und Systemischer Coach in der Glücksforschung tätig, seit 2009 unterrichtet sie am BG/BRG Pestalozzi das Unterrichtsfach "Soziales Lernen mit Schwerpunkt Glück", das auf Initiative des Landesschulrats ins Leben gerufen wurde.
Glücksunterricht verpflichtend
"Zu 40 Prozent kann Glück durch das persönliche Verhalten und die persönliche Einstellung beeinflusst werden. 50 Prozent macht die genetische Veranlagung, der sogenannte ‚Glücksfixpunkt‘ aus und nur zehn Prozent unseres Glücks hängen von äußeren Umständen ab", erklärt Renate Duschnig. Daher ist es ihr ein Anliegen, Kindern im "Glücksunterricht" Selbstsicherheit, Selbstverantwortung sowie soziale Verantwortung näherzubringen. "Kinder sind unsere Zukunft, daher sollten wir sie stärken und zu eigenständigen, kritischen, teamfähigen Menschen erziehen", erzählt Duschnig und ergänzt: "Als einzige allgemeinbildende höhere Schule haben wir das Glück als Pflichtfach installiert." In den ersten Klassen ist das Fach verpflichtend, es gibt sogar ein Zeugnis. "Die Noten sind hier Ausdruck der Wertschätzung, das Fach ist sehr beliebt."
Freude und Stärken im Fokus
Im Unterrichtsfach "Glück" steht in erster Linie die Freude am Leben im Fokus, ein positives Selbstbild sowie das Stärken von Talenten der Schüler ist das oberste Ziel. Aber auch die Freude an der Leistung sowie die Bewegung als ganzheitliche Gesundheitsförderung sollen nicht zu kurz kommen. Wesentliche Punkte sind auch die Ernährung sowie die Körpersprache, da der Körper ein Ausdrucksmittel ist. Schließlich soll auch die soziale Kompetenz der Schüler durch Teamarbeit und ein "Wir"-Denken gefördert werden. Unter dem Motto "Deinen Talenten Flügel verleihen" findet am 9. März ein Projekttag mit 115 Schülern und 15 Lehrern zum Thema "Glück" statt, wo das Miteinander im Vordergrund steht.
Glück in Wirtschaft nötig
Aber nicht nur in der Schule, auch bei Erwachsenen und in der Wirtschaft erkennt man zusehends, dass Glück unverzichtbar ist. "Auch Unternehmen setzen auf Glücksunterricht", erzählt Renate Duschnig, die auch außerhalb der Schule Coachings anbietet. "Die kleinen Dinge machen das Leben lebenswerter, daher sollte man mit Dankbarkeit und einer positiven Einstellung durchs Leben gehen", so Duschnig.


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