Graz braucht ein städtisches Tierheim!

Redaktionshund Diego hatte einst Glück und schnell eine neue Familie gefunden, viele Tiere bleiben aber länger im Tierheim. | Foto: Oliver Wolf
  • Redaktionshund Diego hatte einst Glück und schnell eine neue Familie gefunden, viele Tiere bleiben aber länger im Tierheim.
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Überfüllte Tierheime da, eine Art politischer Kleinkrieg, der letztendlich auf dem Rücken der Tiere ausgetragen wird, dort – der Zustand des Tierschutzes in der Steiermark und speziell auch in der Landeshauptstadt ist eher ausbaufähig. Deshalb fordert die WOCHE nun: Die Stadt muss den Tierschutz endlich selbst in die Hand nehmen – und dazu gehört eben auch ein eigenes, städtisches Tierheim.
Unterstützung bekommen wir dabei etwa vom Grazer Tierarzt Stefan Moser: „Irgendwann muss man beginnen und sich die Frage stellen, wie kann man es in Zukunft besser machen?“, sagt Moser, selbst jahrelang ärztlicher Leiter im Tierheim „Arche Noah“. „Die Ist-Situation gehört genau und schonungslos analysiert; was war in der Vergangenheit gut, was hat nicht funktioniert. Nur so wird es möglich sein, den Tierschutz auf ein professionelles Niveau zu heben.“
Moser könnte sich auch die Schaffung eines Tierschutz-Kompetenzzentrums vorstellen – „das wäre schon überlegenswert. Zum einen könnte man dann dort auch Schulungsmöglichkeiten anbieten, andererseits den bestehenden Einrichtungen auch den nötigen Support liefern.“

Wer soll’s bezahlen?

Österreichs erster mobiler Tierarzt (mobilVET) weiß aber auch, dass vor allem die Finanzierung einer derartigen Einrichtung eine große Herausforderung wäre, „vor allem, weil ja die Grundaufgabe wäre, die beiden bestehenden Häuser zu entlasten.“

Frage der Zuständigkeit

Prinzipielle Zustimmung erhält die WOCHE-Forderung natürlich auch von Mosers Kollegen Felix Pfleger (Moserhofgasse 61) – allerdings sieht er bei einem städtischen Tierheim die Sache der Zuständigkeit sketpisch. „Für welche Tiere ist dieses Tierheim zuständig? Und wer zahlt für Tiere, die nicht in den Zuständigkeitsbereich fallen – etwa aus Griechenland oder Spanien gerettete Hunde?“ Über die aktuelle Situation in Sachen Tierschutz in Graz hat Pfleger eine klare Meinung. „Leider Gottes ist sehr viel Schindluder im Rahmen des Tierschutzes betrieben worden – die ganze Sache ist leider sehr verworren.“

"Sind uns Problematik bewusst"

Im Büro des zuständigen Stadtrates Mario Eustacchio laufen wir mit unserer Forderung jedenfalls offene Türen ein: „Wir sind uns der Problematik bewusst und haben den Tierschutz weit oben auf unserer Agenda für 2016.“
Übrigens, gerne hätten wir natürlich auch den Grazer Amtstierarzt zu diesem Thema befragt – er weiß schließlich wie kein anderer, über die Bedingungen in den Tierheimen Bescheid, allerdings bekam er vom Referat für Veterinärangelegenheiten ein Interviewverbot verpasst …

#mitreden

Deine Meinung ist gefragt: Wie ist es um den Tierschutz in Graz bestellt? Braucht die Landeshauptstadt ein Kompetenzzentrum für den Tierschutz oder ist sie mit ihren bestehenden Tierheimen ohnehin schon gut aufgestellt? Schreib uns eine E-Mail an leserbrief@woche.at.

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