#graz17: "Wenn ich wählen dürfte, würde ich es gern machen"

Vor dem Rathaus spricht Mahdi Hussaini über Politik im Iran und den Wahlkampf in Graz. | Foto: prontolux
  • Vor dem Rathaus spricht Mahdi Hussaini über Politik im Iran und den Wahlkampf in Graz.
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Mahdi Hussaini ist 26 Jahre alt und kommt aus dem Iran, in den seine Eltern aus Afghanistan geflüchtet sind. Wenn er die Möglichkeit hätte, in Graz oder Österreich wählen zu gehen, würde er nicht zögern.

Wahlrecht nutzen

"Es macht mich sehr traurig, zu wissen, dass ich hier und auch im Iran keine Rechte habe und mitentscheiden darf", sagt Hussaini nachdenklich. Er möchte junge Leute hier auffordern, von ihrem Wahlrecht, etwa bei der Gemeinderatswahl am Sonntag, wirklich Gebrauch zu machen.
Der 26-Jährige selbst ist vor eineinhalb Jahren aus dem Iran geflüchtet, nachdem ihm dort der Pass abgenommen wurde. "Ich bin im Iran geboren, doch durch meine afghanischen Wurzeln habe ich im Iran kaum Rechte. Einmal hat mir die Polizei dann einfach meinen Pass abgenommen, weil ich in einer Stadt war, wo sie mich nicht haben wollten." Da er, um wieder einen Ausweis zu bekommen, gezwungen worden wäre, für den Iran in Syrien zu kämpfen und nicht in den Krieg ziehen wollte, ist Hussaini geflüchtet.

Wahlkampf verfolgen

So ist er in Österreich gelandet und wartet derzeit auf einen Asylbescheid. Den Wahlkampf in Graz bekommt er durch Plakate und soziale Medien mit. "Ich schaue auf Facebook immer, was sich tut. Die Seite von Bürgermeister Nagl like ich auch, weil den Bürgermeister habe ich schon persönlich kennengelernt." Genau genommen hat Hussaini Siegfried Nagl bei der "Tafel" getroffen.

Ehrenamt und Bürgermeister

Hussaini engagiert sich ehrenamtlich bei dieser Aktion des Roten Kreuzes, durch die in Graz jeden Samstag Lebensmittel an bedürftige Menschen verteilt werden. Dort hat er einmal Bürgermeister Siegfried Nagl selbst getroffen, als dieser aushalf. "Er war wirklich sehr nett", erinnert sich Hussaini zurück und präsentiert stolz ein Selfie mit dem Grazer Politikoberhaupt. Auch die Spitzenkandidaten von FPÖ, Grüne, SPÖ, KPÖ und Neos sind ihm von den Plakaten her bekannt.

Bundespräsidentenwahl

Schon bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl vergangenes Jahr hat der junge Mann Artikel gelesen und mitgefiebert. "Ich will in Österreich arbeiten, wenn ich darf, und hier ein geordnetes Leben aufbauen. Vor Hofer habe ich Angst gehabt. Ich verstehe nicht, dass er bei so vielen Ausländern gut ankommt." Ob Hussaini jemals selbst hierzulande wählen wird dürfen, weiß er nicht. Wünschen würde er es sich.

Mitreden darf nur, wer wählen geht: Wahlbeobachter und Jurist Christian Pippan im Gespräch

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