Weniger Geld, gleiche Belastung
Grazer bekommen "Klimabonus-Light"

Ab Herbst 2023 wird der Klimabonus wieder automatisch überwiesen. Wer nicht regelmäßig Geld vom Staat überwiesen bekommt, erhält ihn alternativ als Gutschein. | Foto: Sodexo
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  • Ab Herbst 2023 wird der Klimabonus wieder automatisch überwiesen. Wer nicht regelmäßig Geld vom Staat überwiesen bekommt, erhält ihn alternativ als Gutschein.
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Vor allem die Stadtränder bekommen beim Klimabonus im Herbst bei ähnlicher Belastung teils deutlich weniger Geld als ihre Nachbarn jenseits der Stadtgrenze. In Waltendorf, Raach oder auch Messendorf wirft das Fragen auf. 

GRAZ. Der Klimabonus geht in die nächste Runde: Ab Herbst steht er allen Menschen zu, die mindestens 183 Tage im heurigen Jahr ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben. Die Geldbeträge, die man bekommt, werden dabei aber je nach Wohnort gestaffelt, ausschlaggebendfür die Höhe ist primär der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, aber auch die Nähe zu Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder Bezirkshauptmannschaften wurde berücksichtigt.

Graz fällt dabei in die Kategorie II, die zweitniedrigste Stufe, die als "städtische Zentren mit guter Ausstattung an öffentlichen Verkehrsmitteln" tituliert ist, Kategorie I wäre "sehr gute Ausstattung". Dadurch werden Grazerinnen und Grazer gedeckelt 150 EuroKlimabonus bekommen, egal ob sie in der Innenstadt oder am Stadtrand leben, egal ob die öffentliche Anbindung sehr gut oder stark ausbaufähig ist. Direkt nach der Stadtgrenze bekommt man sofort einen wesentlich höheren Klimabonus, auch mit Grazer Postleitzahl beispielsweise.

Sollten Grazerinnen und Grazer mehr Klimabonus bekommen?

Klimabonus bringt Stadt-Land-Gefälle

Im Bezirk Waltendorf gibt es in Sachen urbane Anbindung sehr große Unterschiede, wie ein Blick auf die Postleitzahlen (8010, 8042, 8047) zeigt, wohl niemand würde beispielsweise den Lustbühel als urbanes Zentrum mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung beschreiben. Trotzdem gibt es für alle Waltendorfer 150 Euro vom Staat, für die Nachbarn in Hart bei Graz (8075) gibt es bei beinahe gleicher Ausgangslage bereits 185 Euro. Noch schöner zeigt sich diese Entwicklung im Vergleich von Raach und Thal, die sich nicht nur eine Postleitzahl (8051) teilen, sondern auch sehr ähnliche Gegebenheiten aufweisen. Von urbanem Zentrum oder guter öffentlicher Anbindung kann in beiden Fällen nicht gesprochen werden, nach Thal kommt man öffentlich von Gösting aus mit der Linie 48, nach Raach nur mit dem Regionalbus. Dennoch bekommt man in Raach 150 Euro, in Thal aber den Höchstbetrag von 220 Euro, ein Unterschied von 70 Euro pro Börserl.

In Graz bekommt jeder gleich viel, egal in welchem Bezirk. Direkt über der Stadtgrenze steigt der Klimabonus gleich merkbar.  | Foto: Pixabay/Christoph Meinersmann
  • In Graz bekommt jeder gleich viel, egal in welchem Bezirk. Direkt über der Stadtgrenze steigt der Klimabonus gleich merkbar.
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Gleiche Buslinien anderer Klimabonus-Betrag

Ebenfalls spannend ist ein Blick nach Messendorf (8042) im Süden der Stadt, das mit den Linien 72,74,75 jeweils teilweise erreichbar ist. Zwei dieser Busse (72,75) haben Haltestellen in Raaba und bedienen damit auch den Norden der Nachbargemeinde Raaba-Grambach (8074). Auf die Höhe des Klimabonus hat das natürlich keinen Einfluss, in Messendorf gibt es standardmäßig 150 Euro pro Kopf, in Raaba-Grambach sind es 185 Euro. Die Ausnahme dieser Regel stellen Straßgang und Seiersberg dar, durch die Anbindung der Shopping City im Stadtbusnetz bekommt man in Seiersberg nämlich gleich wenig Geld wie in Graz.

  • Waltendorf (150 Euro) – Hart bei Graz (185 Euro)
  • Raach (150 Euro) – Thal (220 Euro)
  • Messendorf (150 Euro) – Raaba (185 Euro)
  • Straßgang (150 Euro) – Seiersberg (150 Euro)

Eine Übersicht mit der genauen Karte zur Höhe des Klimabonus pro Gemeinde, findest du hier. 

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