Neugestaltung bis Herbst 2023
In Graz-Grottenhof macht Natur Schule
Stadt trifft Land: Kaum woanders in Graz, gelingt dieser Brückenschlag offensichtlicher als in und um die Landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof (LFS). Hier am Stadtrand in Wetzelsdorf werden die Land/Forstwirtinnen und -wirte von morgen ausgebildet – und das schon bald in einem top-modernen, neu gestalteten Bildungskomplex.
GRAZ. Seit über 130 Jahren besteht die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Grottenhof, damit ist sie die älteste bäuerliche Bildungsstätte in der Steiermark für die Vermittlung von Wissen über die Landwirtschaft und die Arbeit in der Natur.
Das historische und allseits bekannte Schulgebäude wurde in den Jahren 1896/97 errichtet, seither hat die Schule eine wechselvolle Baugeschichte hinter sich: Nach dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und steten Auf- und Ausbauarbeiten ab den 1970er Jahren war – passend zum 120-Jahr-Jubiläum – ein erster „baulicher“ Höhepunkt im Jahr 1987 mit der Generalsanierung der Schule und dem Neubau eines Internats erreicht.
Nach der Errichtung eines eigenen Bio-Hofladens und der Umsetzung eines besucherfreundlichen Bio-Rinderstalls als sogenannter Schaubauernhof wurde vor geraumer Zeit nun mit der Neugestaltung der Fachschule gestartet. Für Agrarlandesrat Johann Seitinger ist das der nächste richtige und konsequente Schritt: "Die Modernisierung des Grottenhofs ist ein wichtiges Zukunftsprojekt, weil wir den jungen Hofübernehmern die beste Ausbildung ermöglichen wollen."
Umbau verleiht Flügel
Im Vorfeld des Umbaus wurde ein umfangreicher Prozess gestartet, bei dem Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule sowie die Schülerinnen und Schüler direkt befragt wurden und der 2020 schließlich in einen EU-weit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb mündete. Aus den 29 Einreichungen ging als eindeutiger Sieger das Projekt der beiden Wiener Büros „OSNAP Open South North Architecture Practice“ und „Caspar Wichert Architektur“ hervor.
Das Projekt zeichnet sich durch zwei Flügel aus, die zugleich Kompaktheit und Offenheit signalisieren. Daneben stechen die Cluster-Unterrichtsräume, der sonnendurchflutete Speisesaal sowie das großzügige, lichtdurchflutete Foyer hervor. Eine eigene Dachterrasse bietet dem Neu- und Altbau einen Ausgang im ersten Obergeschoß und eine Überleitung zum südwestlich gelegenen Landschafts- und Freizeitbereich.
Als Zeichen für den ausgewiesenen Bio-Charakter der Schule soll der bisherige Hofladen zu einem Verkaufsraum mit Bio-Café (inklusive erweiterter Öffnungszeiten) in den Neubau integriert werden – ein vollkommen neuer Zugang zum Thema Direktvermarktung, noch dazu mit der gesamten Palette an steirischen Bio-Produkten. Parallel zu diesem Projekt wird auch das historisch wertvolle „Schlössl“ gleich rechts Richtung Gemüsegarten innen saniert.
Fertiggestellt soll die Fachschule im Herbst 2023 sein, das Kostenvolumen – ursprünglich mit 18,6 Millionen Euro geplant – wird 21,6 Millionen betragen.
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