Lachen bewegt
Kabarettspaziergänge führen durch die Grazer Stadtgeschichte

Zwischen Büchern, Zeitungen, Programmheften, Audio- und Videofiles, Fotos und Plakaten: ÖKA-Leiterin Iris Fink (r.) und Mitarbeiter Thomas Stoppacher | Foto: Konstantinov
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  • Zwischen Büchern, Zeitungen, Programmheften, Audio- und Videofiles, Fotos und Plakaten: ÖKA-Leiterin Iris Fink (r.) und Mitarbeiter Thomas Stoppacher
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Happy Birthday, Kabarettarchiv! Das österreichische Kabarettarchiv hat seinen Sitz in Graz und wird heuer 20 Jahre alt. Zur Feier des Jahres führen drei Routen durch die Grazer Kabarettgeschichte.

Statt eines großen Festaktes feiert das Österreichische Kabarettarchiv (ÖKA) übers Jahr verteilt mit einigen Projekten: Neben neuen Publikationen und der Online-Reihe "Gesamtkabarettwerk" spaziert man zur Feier des Jahres im August und September wochenends zu Grazer Kabarett-Spots. Die Spurensuche im öffentlichen Raum zeigt dabei historische und aktuelle Spielstätten: Drei Routen führen quer durch die Grazer Kabarettgeschichte.

Viele Wege führen ins Kabarett
Thomas Stoppacher leitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im österreichweit einzigartigen Kabarettarchiv die drei Spaziergänge. Gegen freiwillige Spenden und erbetene Voranmeldung (Mail an: kabarettarchiv@aon.at) werden in rund eineinhalb Stunden Gehzeit geschichtsträchtige Orte erkundet.

Ab Herbst 1945 wurde hier auf der Kleinkunstbühne "Der Igel" gespielt: Schauspieler:innen wie Fritz Muliar, Gretl Elb, Hanns Obonya, Ewald Autengruber, Sepp Trummer waren hier künstlerisch tätig. Am Foto zu sehen: Das Roseggerhaus (in der Annenstraße).
 | Foto: KK/Kubinzky
  • Ab Herbst 1945 wurde hier auf der Kleinkunstbühne "Der Igel" gespielt: Schauspieler:innen wie Fritz Muliar, Gretl Elb, Hanns Obonya, Ewald Autengruber, Sepp Trummer waren hier künstlerisch tätig. Am Foto zu sehen: Das Roseggerhaus (in der Annenstraße).
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Die Routen bei den Grazer Kabarettspaziergängen

Die erste Route führt vom Orpheum über das Roseggerhaus mit seiner Kabarettbühne "Der Igel" zu den Schauplätzen des politischen Kabaretts der frühen Jahre.

Die Igel-Bühne: Eine Bühnenszene aus dem „Igel“ mit Sepp Trummer (4.v.l.) und Fritz Muliar (6.v.l).  | Foto: Öst. Kabarettarchiv/Ahlsen
  • Die Igel-Bühne: Eine Bühnenszene aus dem „Igel“ mit Sepp Trummer (4.v.l.) und Fritz Muliar (6.v.l).
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Eine zweite Tour beleuchtet das studentische Kabarett: Mit Start in der Leechgasse, wo im Studentenheimkeller Kabarettabende über die Bühne gingen, und einem Zwischenstopp im Kabarettarchiv selbst geht es weiter zum Girardihaus, wo auch die steirische Ö1-Radiokabarettistin Lore Krainer ihr Lokal führte. Die Route endet bei der Grazer Einrichtung für Kleinkunst: dem Theatercafé.

Seit 1983 der wichtigste Kabarettveranstaltungsort in Graz: die Kleinkunstbühne „Hin & Wider“ im Theatercafe. | Foto: Manfred Koch
  • Seit 1983 der wichtigste Kabarettveranstaltungsort in Graz: die Kleinkunstbühne „Hin & Wider“ im Theatercafe.
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Ein dritter Kabarett-Weg startet beim Forum Stadtpark, bei dessen Gründung das Kabarett eine Nebenrolle spielte, und führt weiter zum Schauspielhaus. "Vielleicht für viele eine Überraschung, dass dort im 20. Jahrhundert Kabarett gespielt wurde", erklärt ÖKA-Leiterin Iris Fink. Weiter geht's in die Innenstadt zur ehemaligen Galerie Moser (gegenüber der stadtbekannten Buchhandlung) und dem Stefaniensaal. Schlusspunkt bildet das Casineum, das inzwischen seine Kabarett-Tradition beendet hat. "

Das Lachen eingefächert: Iris Fink und Thomas Stoppacher machen bei "Route 2" auch Halt im Kabarettarchiv.  | Foto: Konstantinov
  • Das Lachen eingefächert: Iris Fink und Thomas Stoppacher machen bei "Route 2" auch Halt im Kabarettarchiv.
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Kabarettstationen in Graz und Wien

"Graz ist sicherlich die zweitbedeutendste Kabarettstadt Österreichs. Wenn wir heute überlegen, wo in Graz noch Kabarett gespielt wird, dann sind wir im Theatercafé und im Orpheum findet hin und wieder etwas statt. Die Dichte an Spielstätten gibt es heute aber nicht mehr."
Allerdings: "Grazer Künstler, die österreichweit wahrgenommen werden wollten, mussten dafür bis in die 80er und 90er Jahre nach Wien gehen", erklärt Fink. "Kabarettisten, die ihren Wohnsitz in Graz hatten, aber in Wien auftreten wollten, war das schwer möglich. Grazern winkte im Niedermair ein Spieltermin Montagabends um 22 Uhr. Heute ist das mit den Sozialen Medien wohl leichter, österreichweit wahrgenommen zu werden", ergänzt die Kabarettarchiv-Leiterin.

Archiv gesiedelt

Warum das österreichweite Archiv seinen Sitz in Graz gefunden habe? "Dass der Sitz des ÖKA nicht in Wien ist, liegt an Personen und einer Politik, die das ermöglicht. Wien hat nie Interesse an der Einrichtung gezeigt", antwortet Fink. Nach der ÖKA-Gründung mit Sitz in der Grazer Annenstraße wurden 2004 die Subventionen gestrichen, man siedelte ins südoststeirische Straden, wo man für touristische Zwecke auch Ausstellungen kuratierte. Auch dort musste man nach einigen Jahren weichen und wanderte 2011 schließlich wieder zurück in die Landeshauptstadt; seit 2012 hat das ÖGK Räumlichkeiten in der Elisabethstraße 30 zur Verfügung. Aufgrund vieler Vor- und Nachlasse wird es aber auch dort schon kuschelig.

Seit 2012 hat das Kabarettarchiv seinen Sitz in der Grazer Elisabethstraße. | Foto: Konstantinov
  • Seit 2012 hat das Kabarettarchiv seinen Sitz in der Grazer Elisabethstraße.
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Die Termine und Routen im Überblick

Route 1: "Das Kabarett der frühen Jahre"

  • Freitag, 20. August, 17 Uhr
  • Samstag, 18. September, 17 Uhr
  • Sonntag, 26. September, 11 Uhr

Treffpunkt: Orpheum, Orpheumgasse 8

Route 2: "Die Brettl'n für den Nachwuchs"

  • Samstag, 21. August, 17 Uhr
  • Sonntag, 19. September, 11 Uhr
  • Freitag, 24. September, 17 Uhr

Treffpunkt: Quartier Leech, Leechgasse 24

Route 3: "Alle Häuser werden Bühne"

  • Sonntag, 22. August, 11 Uhr
  • Freitag, 17. September, 17 Uhr
  • Samstag, 25. September, 17 Uhr

Treffpunkt: Forum Stadtpark

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