Kaiser-Josef-Platz: Markterweiterung bleibt großer Zankapfel

Bild aus der Vor-Corona-Idylle: Am Kaiser-Josef-Platz herrscht, ohne Einhaltung des Abstandes, dichtes Gedränge. | Foto: UBZ
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Weniger Parkplätze, aber mehr Marktfläche? Standler und Anrainer sind von dieser Idee nicht überzeugt.

Der Kaiser-Josef-Platz ist für viele Grazer eine zentrale Anlaufstelle für regionale Produkte geworden: Einkaufen unter normalen Umständen war aufgrund der coronabedingten Abstandsregeln im heurigen Frühjahr allerdings nicht mehr möglich, so "wuchs" der Bauernmarkt, zumindest temporär, in Richtung Schlögelgasse. Die WOCHE berichtete vor Kurzem, dass sich Politiker unterschiedlichster Couleurs, darunter etwa Verkehrsstadträtin Elke Kahr oder der Grüne Gemeinderat Karl Dreisiebner, für eine dauerhafte Ausweitung des beliebten Marktes einsetzen. Ganz aktuell hat Kahr verlautbart, dass das Fahrverbot in diesem Straßenabschnitt bis Jahresende verlängert wird. In der Zwischenzeit soll ein Konzept ausgearbeitet werden, um dauerhaft eine Fußgänger- oder Begegnungszone einzurichten. 

Platz wirkt leer

Diese Idee blieb nicht ungehört, so erreichten uns unzählige Leserbriefe, die ein sehr differenziertes Bild zeichnen. Tenor: Auch Marktbeschicker und Anrainer brauchen eine Stimme. "Die Meinung der Bauern muss einbezogen werden, schließlich sind sie es, die die Menschen jeden Tag mit frischen, regionalen Lebensmitteln versorgen. Außerdem gäbe es ohne Bauern auch keine Bauernmärkte", meinen Verantwortliche vom Gemüsebau Paar.
Die Ausweitung sei während der Krise auch sinnvoll gewesen, "unter der Woche ist der Markt aber fast leer, da nie alle Beschicker anwesend sind. Und dieser Bruchteil an Beschickern wird dann auch noch auf Schlögelgasse und Luthergasse und den eigentlichen Platz aufgeteilt, was doch ein leeres Bild abgibt. Wer den Kaiser-Josef-Platz vor den Umstellungen an einem Samstag besucht hat, weiß, wie ein voll belebter Markt aussieht. Dieses Bild gibt es seit der Erweiterung aber nicht mehr." Aufmerksam machen möchte man auch auf die Tatsache, dass viele Beschicker Stammkunden verlieren könnten, da diese die Stände und auch Parkplätze nicht mehr finden. "Wir beobachten auch, dass vor allem ältere Menschen in der Schlögelgasse oft über Kanten bei der Einfahrt stolpern."

Stammkunden verloren

Ein ähnliches Bild zeichnet Marktfahrerin Franziska Saurugg: "Die Marktgebühren wurden so geändert, dass man als kleiner Standler, der ein bis zwei Mal pro Woche vor Ort ist, nur mehr mit Block ohne Reservierung zahlen kann. Während Corona wurden alle Blockzahler mit einem Verkaufsverbot belegt. Seit wenigen Wochen dürfen wir nun auch am wichtigen Wochenende wieder unsere Ware verkaufen, aber nur auf abgetrennten Flächen hinter dem Markt. Dadurch haben wir die meisten Stammkunden verloren. Geht das so weiter, wird es viele kleine Beschicker nicht mehr lange geben."

Verträgliches Miteinander

Auch Monika Erkinger, ihres Zeichens Marktfahrerin seit 40 Jahren, meldet sich zu Wort: "Es kommen Kunden zu uns, die auf dem Weg von oder zur Arbeit bei uns einkaufen, aber keinen Parkplatz finden. Dazu gibt es gehbehinderte Personen, die ihre Einkäufe nicht weit tragen können und ebenfalls eine Parkmöglichkeit benötigen. Auch das Be- und Entladen für Standler ist nicht einfach, da nur eine Fahrspur mitten durch die Stände geht."
Auch Anwohner klagen ihr Leid: "Als wir die Wohnung ausgewählt haben, erhielten wir von der Stadt Graz die Auskunft, dass keine großen Änderungen am Kaiser-Josef-Platz geplant sind. Nun sind die Parkflächen am Platz und in der Schlögelgasse weg, die Zufahrt ist gesperrt und die Gastro läuft aus dem Ruder. Es braucht aber ein verträgliches Miteinander von Anrainern, Marktbeschickern und Gastronomie, das sicher möglich ist", schildert ein Leser. Die Debatte bleibt heiß ...

Bild aus der Vor-Corona-Idylle: Am Kaiser-Josef-Platz herrscht, ohne Einhaltung des Abstandes, dichtes Gedränge. | Foto: UBZ
Um die Marktausweitung ist eine Debatte entbrannt. | Foto: Stadt Graz/Mor
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