"Fridays for Future"-Serie
Klimaschutzplan steht, jetzt muss Umsetzung folgen

Breite Unterstützung: Die Grazer Politikverantwortlichen wollen die Klimaziele der Stadt erreichen. | Foto: N. P. Galani
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  • Breite Unterstützung: Die Grazer Politikverantwortlichen wollen die Klimaziele der Stadt erreichen.
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Die Klimakrise ins Bewusstsein der Menschen rücken, die dramatischen Auswirkungen anschaulich machen: Das wollen die Aktivistinnen und Aktivisten von "Fridays for Future" erreichen. MeinBezirk.at gibt ihnen die Plattform für regelmäßige Gastkommentare. Diesmal berichten Vertreterinnen und Vertreter über die 1,5-Grad-Kooperation mit der Stadt Graz.

STEIERMARK/GRAZ. Die "Plattform 1,5 Graz" hat kürzlich die Stadtpolitik vor dem Rathaus an die eigenen Klimaziele erinnert und dazu aufgefordert, sich an diese zu halten. Zuerst wollen wir kurz erklären, was die Plattform 1,5 Graz ist und was wir als Fridays for Future Graz damit zu tun haben: Die Plattform ist ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen in Graz, die sich für Klimagerechtigkeit und soziales Miteinander einsetzen. Teil sind auch wir, Fridays for Future Graz. Wir fordern eine zukunftsorientierte Stadtpolitik ein und möchten diese mit unseren Ideen mitgestalten. Fridays-for-Future-Aktivistin Lisa Stipsits engagiert sich für uns bei der "Plattform 1,5 Graz" und war bei dem Treffen mit der Grazer Politik dabei.

Der Grazer Klimaschutzplan

Im März 2022 hat der Grazer Gemeinderat einstimmig den Klimaschutzplan beschlossen. Demnach ist das Ziel, bestenfalls 2030, aber spätestens 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Graz ist dann klimaneutral, wenn die jährlichen Pro-Kopf-Treibhausgas-Emissionen von derzeit 13,7 auf etwa 1 Tonne gesunken sind. Dazu hat sich die Stadt vorgenommen, die Emissionen jährlich um mindestens 10 Prozent zu reduzieren. Das ist eine große Aufgabe, die viele Chancen bietet: Das Graz der Zukunft könnte viel grüner sein, eine bessere Luft und weniger Lärm aufweisen. Kurz: Wir können den Weg zur Klimaneutralität nutzen, um die Lebensqualität zu verbessern!

Dabei ist es wichtig, dass diese Transformation sozial gerecht ist. Die Maßnahmen dürfen nicht zu Lasten derer gehen, die wenig Geld zu Verfügung haben und schon jetzt viel weniger Treibhausgase verursachen, als die Besserverdiener. Klimafreundliches Verhalten soll leichter und billiger sein als klimaschädliches und für alle leistbar.

Erinnerung an die Klimaziele vor dem Rathaus

Auch wenn die Zielsetzungen gut sind: Noch ist keine Trendwende erkennbar. Daher hat die "Plattform 1,5 Graz" kürzlich alle Mitglieder des Stadtsenats und Vertreterinnen und Vertreter der Parteien zu einem Event vor dem Rathaus eingeladen, um alle an ihre Klimaziele zu erinnern. Im Namen von Fridays for Future Graz hat Lisa Stipsits eine Rede gehalten. Dabei ist sie auf alle städtischen Ressorts eingegangen und hat an die Verantwortung aller Beteiligten appelliert. Es wurde deutlich, dass drei Bereiche besonders emissionsintensiv sind: Fossile Energieformen, Intensivlandwirtschaft und das Bauen mit herkömmlichem Zement. Es gibt Alternativen, sie müssten nur umgesetzt werden.

Wissenschaft unterstützt

Auch der Wissenschaftler Stefan Nabernegg war anwesend und hat die Dringlichkeit der Situation bekräftigt. Er forscht am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, einem Institut der Universität Graz. Das Wegener Center hat Berechnungen veröffentlicht, die zeigen, welche Sektoren für wie viele Emissionen verantwortlich sind. Dabei unterscheiden sie zwei Arten, wie Emissionen bestimmt werden können. Die produktionsbasierte Bilanzierung umfasst nur die Emissionen, die auf dem Stadtgebiet selbst ausgestoßen werden.

Die konsumbasierte Bilanzierung verzeichnet die Emissionen, die durch den Konsum der Bevölkerung in der Stadt hervorgerufen werden, egal wo in der Welt diese Emissionen tatsächlich entstanden sind. Leider hat sich die Stadt Graz bisher vor allem an der produktionsbasierten Bilanzierung orientiert. Für uns ist aber klar, dass nur die konsumbasierte Bilanzierung gerecht ist, da sonst eine klimaschädliche Herstellung im Ausland nicht in die Bilanz einfließen würde. Wir haben die Verantwortlichen der Stadtpolitik auf diese Problematik hingewiesen und erwarten, dass sie sich künftig vor allem auf die konsumbasierte Bilanzierung beziehen.

Bei dem Event haben alle Parteien und die gesamte Stadtregierung (außer den nicht anwesenden FPÖ und KFG) ihr Bekenntnis zu den Klimazielen bekräftigt. Bürgermeisterin Elke Kahr  betonte, dass nun alle in der Politik zur Umsetzung der Ziele aufgerufen sind. Wir freuen uns über die Bekenntnisse und erwarten, dass die Verantwortlichen ihr Wort halten.

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